Replik auf den Aufsatz "Kann das Christentum die Islamisierung stoppen?" eines atheistisch orientierten "Freigeists"
Ja, das Christentum kann die Islamisierung
stoppen – aber nur durch, mit und in Christus selbst
(Kurze Anmerkung vorweg zu dem
reißerischen Begleitbild des Textes vom Koran küssenden Papst Johannes Paul II.: Es
kursiert die (allerdings offiziell nicht bestätigte) These, wonach der Papst
zu dem bewussten Zeitpunkt nach einem Besuch einer christlich-chaldäischen Gemeinde im Heiligen Land
geglaubt haben solle, man habe ihm eine chaldäische Bibel überreicht -
und nicht einen Koran untergejubelt, der aufgrund der arabischen Schriftzeichen
für einen „Okzidentalen“ natürlich nicht gleich von der Heiligen Schrift zu
unterscheiden ist.)
Zu 1.):
Der Beitrag beginnt schon mit Begrifflichkeiten und philosophischen
Vorentscheidungen, die auf „das Christentum“ nicht oder nur teilweise Anwendung
finden. Der christliche Glaube lässt sich z.B. schon von der Natur seiner
Entstehung her eben nicht unter einen Oberbegriff wie „Glaubenssystem“
subsumieren, weil er gewissermaßen weder „System“ hat noch selbst ist. Einzige
Grundlage und Rechtfertigung seiner Existenz sowie gleichzeitig seiner
Zielsetzung bestehen ausschließlich in der von zuverlässigen Quellen bezeugten
Selbstoffenbarung Gottes in Form seines Mensch gewordenen Sohnes Jesus
Christus. Da ein Mensch aus Fleisch und Blut kein „System“ ist (und noch
viel weniger ein „Gottmensch“), geht der Begriff „Glaubenssystem“ – zumindest im
Falle des christlichen Glaubens - schon a priori ins Leere. Ein System hat immer
etwas Starres und Abgeschlossenes - ein Mensch aber nicht, und Gott schon gar
nicht.
Zunächst jedoch gilt es, den
Begriff „Glaube“ zu klären und „sicherzustellen“ – erst allgemein und
dann im speziell christlichen Sinne.
Bei den meisten Religionen handelt es sich bei Ausübung ihres Glaubens um
eine Hinwendung zum Überirdischen, Übersinnlichen oder „Göttlichen“, die vom
Menschen ausgeht (z.B. Hinduismus, Buddhismus, Naturreligionen etc.). Der
Mensch erkennt kraft seiner eingegebenen Vernunft von sich aus seine
Endlichkeit, Unzulänglichkeit und Sterblichkeit und sehnt sich nach etwas
Höherem, das ihn von seiner Verhaftung im Irdischen, seinen täglichen Mühen und
Leiden, seiner Schlechtigkeit und schließlich auch vom Tod befreit, weil er
irgendwie das angeborene Gefühl nicht loswerden kann, dass es da „noch mehr
geben könnte“ - etwas, was diese Welt übersteigt. Um dorthin zu gelangen bzw.
sich Mächte und Kräfte anzueignen oder nutzbar zu machen, die ihn vielleicht
dorthin bringen könnten, schafft er sich zunächst eine Vorstellung, ein
Denkmodell von diesem „Höheren“ – quasi in der Tat ein „System“ - und versucht
dann, „Techniken“ (z.B. Meditation, Rituale, Opferkult etc.) zu entwickeln, die
seine Erkenntnis über die Gottheit vertiefen, wenn nicht sogar „Kontakt“ mit
derselben herstellen oder sie zumindest „gnädig“ stimmen sollen. Dieses Denken,
Streben und Tun nennt man allgemein Glaubensausübung in Form von „Religion“.
Im Juden- und Christentum läuft nun aber der Hase genau anders herum. Nicht der Mensch ersinnt etwas, erbittet etwas, entwickelt etwas, sondern die Bewegung erfolgt gerade umgekehrt: Gott macht den ersten Schritt und kommt aus eigener Entscheidung und eigenem Wollen von sich aus auf den Menschen zu – völlig überraschend, auf ungewöhnliche, unerwartete Weise und (teilweise sogar) gegen den Willen der Menschen. Abraham, Mose und die Propheten des Alten Testaments sowie die Fischer vom See Genezareth des Neuen Testaments gehen allesamt ihren normalen „alltäglichen“ Verrichtungen nach, bis sich Gott ihnen plötzlich in den Weg stellt (z.B. in Form einer Stimme, dem brennenden Dornbusch oder schließlich des Zimmermanns von Nazareth, der sie am Ufer „aufpickt“), sie Dinge erleben lässt, die irdisch nicht erklärt werden können, sie Dinge lehrt, die Menschen-Gebote und -Weisheit deutlich übersteigen und schließlich ihr Leben total umkrempelt. Diese außergewöhnlichen Vorgänge werden von vielen verschiedenen Menschen an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten beobachtet, bezeugt, gesammelt, geprüft und zuerst mündlich, später dann schriftlich tradiert. Wer nun in diesen sog. „Offenbarungen“ das Wirken Gottes und seine Botschaft erkennt und auf sie vertraut, der wird zum „Glaubenden“ im jüdisch-christlichen Sinne. Denn das deutsche Wort „glauben“ entspringt dem lateinischen „credere“, was wiederum abgeleitet ist von „cor dare“, und das heißt nichts anderes als jemandem „sein Herz schenken“.
Christlicher Glaube bedeutet also nicht ein Erdenken oder Erbeten von etwas, was
nicht real überprüfbar ist/war, sondern vielmehr die bejahende Antwort des
Menschen auf die historisch eingetretene Erscheinung Gottes auf Erden und
sein Angebot an uns. Dem jüd.-christlichen Glauben geht also immer ein reales
und konkretes Geschehen voraus. Darin besteht im Prinzip die einzige, wahre
„Logik des christlichen Glaubenssystems“, von der aus sich alle anderen Merkmale
des Christentums (, wie z.B. die Existenz und Rechtfertigung der Kirche selbst,
ihre Sakramente, der Gottesdienst, die Ämter, Theologie, Spiritualität, Kunst
etc.) ableiten. Dies alles muss hier vorausgeschickt werden, um im folgenden die
Thesen und Argumente des Beitrags von Herrn Halder aus dem rechten Blickwinkel
beleuchten und prüfen zu können und dabei insbesondere die Frage aufzuwerfen, ob
seine Ausführungen tatsächlich das christliche „Glaubenssystem“ betreffen oder
vielleicht nur das, was der Autor für dieses hält...
Zu1a):
„Jeder Glaube ist besser als kein Glaube“ unterstellt der Verfasser als
Pauschal-Position der Christenheit und sieht darin gar eine Gleichheit zwischen
„islamischer und christlicher Wertungshierarchie“.
Letztlich berührt H. damit die uralte theologische „fides qua/fides quae“ -
Thematik, d.h. die Unterscheidung zwischen dem Glaubensakt an sich (fides
qua) und dem Glaubensinhalt (fides quae) einer Religion. Nun ist es durchaus
zutreffend, dass die Kirche dem „fides qua“ zunächst einen gewissen
„Respekt-Vorschuss“ zollt in der Freude darüber, dass ein Mensch überhaupt Gott
ernsthaft sucht. Diese Haltung ist aber stets gepaart mit der Hoffnung, dass der
Glaubende dabei auch den richtigen Zugang finden möge und sich nicht einem
Irrweg hingebe. Daher ist die Frage nach dem „fides quae“, also dem
tatsächlichen Inhalt eines Glaubens, stets unmittelbar an das „fides qua“
gekoppelt.
Dass dies nicht immer von Christen und Teilen der Kirche entsprechend ernst
genommen bzw. praktiziert wird, ist zwar leider eine Tatsache, aber gewiss kein
Wesensmerkmal recht verstandener Christlichkeit. Denn gerade Christus selbst
hat z.B. die strenggläubigen Pharisäer am schärfsten getadelt – nicht
weil sie „zu wenig“ glaubten (im Gegenteil!), sondern weil sie falsch
„glaubten“. Sie dachten nämlich – und hier gibt es tatsächlich auffällige
Parallelen zur islamischen Sharia-Hörigkeit - , dass sie sich allein mit dem
punktgenauen Befolgen (vermeintlich) religiöser Gesetze das Wohlgefallen Gottes
selbst „erarbeiten“ könnten, ohne zu erkennen, worauf all die Gebote wirklich
hinauslaufen sollen: nämlich Gott, sich selbst und den Nächsten echt und
aufrichtig lieben zu lernen. Aber genau dieses haben sie nicht getan und
damit den Glaubensinhalt letztlich komplett verfehlt, was Christus ihnen in
aller Deutlichkeit „gesteckt“ hat. Die Kirche formuliert es in der heutigen Zeit
nicht in dieser Schärfe, macht aber sehr wohl Unterschiede in der Beurteilung
der verschiedenen Glaubensformen und Religionen. Dass sie dabei offenkundig und
schon im gedanklichen Ansatz pervertierte „Glaubenswege“ wie z.B. Satanismus o.
ä. und offenkundig gefährliche Polit-Ideologien wie z.B. Faschismus, Kommunismus
o. ä. schärfer und radikaler verurteilt als Religionen, die zwar nicht biblisch
begründet sind, aber doch auch „Gutes und Wahres“ in sich bergen (Kardinal
Ratzinger in „Dominus Jesus“), ist nachvollziehbar, sachgerecht und entspricht
dem Charisma der „Unterscheidung der Geister“.
Auch im Falle des Islam weiß die Kirche – und gerade der amtierende Papst – sehr
wohl, was die Lehre des Koran theologisch besagt und dass sie in vielen Punkten
nicht nur mit christlichen, sondern auch allgemein anerkannten
Wertvorstellungen des sog. „natürlichen Sittengesetzes“, das „allen Menschen
ins Herz geschrieben“ ist und von dem sich letztlich auch die
Menschenrechts-Charta wesentlich abgeleitet hat, unvereinbar ist. Die Kirche
erkennt aber auch, dass der Koran immerhin auf Teile des
jüdisch-christlichen Glaubensgutes verweist ( wie z.B. das monotheistische
Gottesbild, die Propheten des Alten Testaments, Jesus als „Gesandter“ Gottes,
Jungfrau Maria etc.) und sogar darauf aufbauen will oder besser darauf
aufzubauen meint - auch wenn er dabei freilich entscheidende „Stellschrauben“
in einer Weise verdreht, dass letztlich eine neue, andere und mitunter sogar auf
den Kopf gestellte Glaubenslehre entstanden ist. Ferner erkennt die Kirche auch,
dass Viele der 1,3 Milliarden Islam-Gläubigen im Herzen eigentlich das Rechte
suchen und auch wollen, aber aufgrund von Indoktrination, kulturellem Umfeld,
Tradition etc. nicht verstehen, warum dies nicht im Koran, sondern in der Bibel
zu finden ist.
Aus diesem Grunde betrachtet die kath. Kirche laut Kompendium zum 2.
Vatikanischen Konzil auf Seite 357 die Muslime (nicht den Islam!) „mit
Hochachtung“. Dabei ist allerdings sogleich hinzuzufügen, dass die
Auseinandersetzung mit dem Islam in den 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts so gut
wie keine Rolle spielte und folglich von den Bischöfen auch gar nicht
wirklich behandelt worden war. Man wollte damals nur einen „Schlussstrich“ unter
die jahrhundertelangen Konflikte zwischen Islam und Christentum ziehen und in
guter Absicht einen neuen Anfang anbieten!
Heute – ein halbes Jahrhundert später und um viele Erfahrungen und Ereignisse „reicher“ - versucht die Kirche angesichts des mittlerweile eingetretenen gigantischen und globalen Ausmaßes eines in radikalisierter Form „wieder auferstandenen“ und erstarkten Islams, seiner besonderen inhaltlichen Komplexität sowie seiner unberechenbaren Folgen und Entwicklungen für die Menschheit und den Verlauf der Weltgeschichte, möglichst behutsam mit dieser hochbrisanten Thematik umzugehen und zu differenzieren, wo es nur möglich ist, um nicht schon im Vorfeld zu schnell und zu viel hochzerbrechliches Porzellan zu zerschlagen. Denn bei dieser Diskussion und Auseinandersetzung geht es nicht nur um abstrakte theologische Professoren-Dispute, sondern – wie wir alle wissen – wahrlich um Krieg oder Frieden für den gesamten Erdball.
Man muss hier also unterscheiden zwischen der
christlich-innerkirchlich-theologischen Beurteilung des Islam und der nach außen
geführten „operativen Glaubenspolitik“, die immer auch abwägen muss, welches Gut
mehr zu schützen ist – die „ungeschminkte Wahrheit“ oder die Sicherheit und das
Wohlergehen zig tausender, wenn nicht Abermillionen von Menschen. In dieser
psychologischen Zwickmühle befindet sich die Christenheit, und es ist hier
äußerst schwierig und heikel, den „goldenen Mittelweg“ zu finden zwischen
Wahrheitsbekenntnis und Werteverteidigung einerseits sowie kompletter Spaltung
von islamischer und christlicher Welt mit der virulenten Gefahr eines globalen
„Glaubenskriegs“ andererseits. Die katholische Kirche – und insbesondere
Papst Benedikt XVI. – versucht, diesen Weg zu gehen, indem einerseits der
biblische Abraham als gemeinsamer Stammvater von Juden, Christen und Muslimen
herausgestellt wird, um zumindest eine irgendwie geartete Dialogbasis zu haben
(, die freilich hinkt, nachdem der Koran die Figur Abrahams in wesentlichen
Punkten anders zeichnet als die Thora bzw. das Alte Testament ), andererseits
aber auch Kritik am islamischen System und insbesondere am Religionsstifter
geäußert wird (vgl. Regensburger „Mohammed-Rede“ des Papstes 2006 oder die
durchaus „diskursive“ Nahost-Synode von 2010).
Nicht wenige Christen –
mich offenkundig eingeschlossen – sind allerdings der Auffassung, dass dieser
Weg so nicht ausreicht, das Christentum bzw. die Kirche ihre gut gemeinte
Toleranz und Diplomatie zu Ungunsten der Wahrheit schon viel zu weit überdehnt
hat und in diesem Konflikt viel mehr „Kante“ zeigen müsste. Aber dazu braucht es
auch mehr Signale und Druck von der Basis. Sind diese entsprechend spürbar,
werden auch die Amtsträger nachziehen.
Dass man aber Muslime allein deswegen bewundert, weil sie „sich jeden Tag fünf
Mal vor ihrem Schöpfer auf den Boden werfen“, mag die Haltung des von Halder
zitierten Herrn M. und einiger anderer „Katholiken“ sein, aber ob diese
Haltung wahrhaft katholisch oder überhaupt christlich genannt werden kann, ist
eine andere Frage. Genauso darf bezweifelt werden, ob Christen oder gar Teile
der Kirche, die im Islam einen potenten und militanten Verbündeten im
(vermeintlich) gemeinsamen Kampf gegen Säkularismus, Atheismus, Heidentum oder
sonst was wittern, wirklich noch auf biblisch-christlichem Fundament stehen –
ebenso wie jene, die am Negativbeispiel des Islam „von hinten durch die Brust
ins Auge“ wieder das Christentum „reloaden“ wollen. Denn – wie schon Augustinus
schrieb – so mancher in der Kirche ist eigentlich „draußen“, und so mancher, der
„draußen“ ist, ist eigentlich drin. Will heißen: Wo wahrer Glaube und wahre
Kirche sind, entscheiden nicht Formalia, sondern die tatsächliche Haltung eines
Menschen. Das heißt: Nicht alles, wo
christlicher Glaube draufsteht, ist auch christlicher Glaube drin und nicht
alles, was für „katholisch“ gehalten wird, ist auch wirklich katholisch. Was
katholisch wirklich meint, geht in erster Linie aus dem katholischen Katechismus
hervor und nicht aus irgendwelchen gelegentlich zu beobachtenden Bizarritäten
der Vergangenheit und Gegenwart. Aber den Katechismus kennt ja bekanntlich so
gut wie niemand und er interessiert auch so gut wie niemanden, denn man könnte
darin vielleicht ja auch einiges entdecken, was die eigene Sichtweise und
Voreingenommenheit ein bisschen ins Wanken bringen könnte...
Fazit also zu diesem Punkt: Das von H. unterstellte „erste Merkmal
von Glaubenssystemen“, nämlich die These „Ein Gläubiger ist immer besser als ein
Ungläubiger - ganz gleich, woran er glaubt“, trifft in dieser Pauschalierung auf
das christliche „System“ nicht zu.
zu 1.b):
Eine ausgeprägte „Wir-und-Sie“-Gruppenabgrenzung zwischen Glaubens- bzw.
Religionszugehörigen einerseits und den Nichtzugehörigen andererseits
unterstellt der Autor „seinen“ Glaubenssystemen als nächstes und nimmt dabei
auch gleich wieder Juden- und Christentum auf’ s Korn. Als Christ möchte ich
hier nicht großartig den Anwalt des Judentums mimen und mich daher zu H.'s
diesbezüglichen Ausführungen nicht näher äußern, zumal für einen Christen die
alttestamentlichen Gesetzlichkeiten mehr oder weniger nur einen vorläufigen
Status haben, der durch das Erscheinen Jesu Christi und damit die Erfüllung eben
dieser Gesetzlichkeiten bereits seit 2000 Jahren „obsolet“ ist. Denn alles,
worauf die Prophetie und die Gebote des Alten Testaments – incl. der mosaischen
Gesetzestafeln – abzielten und zusteuerten, wurde in der Person des Mensch
gewordenen Gottessohnes erfüllt und vollendet, was im Klartext ( für Christen)
bedeutet:
Ab dem Erscheinen Jesu Christi auf Erden ist maßgeblich, was Er gesagt und
getan hat und nicht unvollkommene Patriarchen, Könige und Propheten aus grauer
Vorzeit, die ja letztendlich nur das Kommen des Messias vorzeichneten,
selbst aber noch nicht das „letzte Wort“ Gottes waren. Entsprechend heißt es
ja auch so schön: „Mose hat das Gesetz gebracht, Jesus die Gnade.“ Oder auch:
Mose brachte den Rahmen des Bildes, Jesus den Inhalt des Bildes (, das er selbst
ist). Mose brachte die Richtlinien, innerhalb derer das Leben des Menschen
stattfinden soll, Jesus brachte das Leben an sich. Entsprechend sind auch die
Gebote und Glaubensinhalte des Alten Testaments so zu interpretieren, wie Jesus
sie in den Evangelien rekapitulierte und anwandte, denn Jesus selbst
ist die „lebendige Thora“ – also das, worauf das ganze Gesetz eigentlich
hinauslaufen soll. Und dieser Jesus zeigt uns durch seinen barmherzigen
persönlichen Umgang mit offiziell geächteten, nichtjüdischen „Ungläubigen“ -
wie z.B. in der Begegnung mit der Samariterin am Jakobsbrunnen (Johannes 4, 1-
42), der Heilung einer griechischen „Heidin“ (Markus 7, 24-30) usw. – sowie
überdeutlich am Gleichnis des barmherzigen „ungläubigen“ Samariters (Lukas 10,
25 – 37), der einem Verletzten auf der Strasse hilft und nicht wie die
„gläubigen“ Priester einfach vorbeigeht, dass wir unter dem schon
alttestamentlich auftauchendem „Nächsten“ eben nicht nur den „Glaubensbruder“
oder „Gruppenzugehörigen“ verstehen sollen, sondern im Prinzip alle Mitmenschen!
Genau entgegengesetzt wie H. es unterstellt, reagiert Jesus z.B.
auch, als die Jünger die nichtjüdischen Samariter verwünschen wollen, als diese
sie auf ihrer Durchreise nach Jerusalem nicht aufnehmen wollten: „Herr,
sollen wir befehlen, dass Feuer vom Himmel fällt und sie vernichtet? Da wandte
er (Jesus) sich um und wies sie zurecht. Dann gingen sie zusammen in ein anderes
Dorf“ (Lukas 9, 51-56). Auch „Völker-Apostel“ Paulus, der ja für Lehre und
Geisteshaltung der Kirche immer eine große Rolle gespielt hat – manchmal sogar
größer als Christus selbst – mahnte die Jüngergemeinschaft beständig, keine
alttestamentlichen Abgrenzungen zwischen Juden und Heiden bei ihrer Bekehrung zu
Christus vorzunehmen und legte sich diesbezüglich sogar mit Petrus an (vgl.
Apostelgeschichte). Und schon allein Jesu Missionsauftrag und Taufformel in
Matthäus 28, 19 lassen glasklar erkennen, dass ihm am Heil ALLER – nicht nur
„seiner Juden“ – gelegen war:
„Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern;
tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und
lehrt sie alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei
euch alle Tage, bis zum Ende der Welt.“
Dies ist aber kein Befehl
zur „Zwangschristianisierung“ (, auch wenn es eine solche beizeiten gegeben
hat), sondern ein Heilsangebot, das man annehmen oder ablehnen kann. Jeder
Christ ist nun aufgerufen, dies alles umzusetzen und es Jesus gleich zu tun -
und nichts anderes lehrt die Kirche! H.'s „Wir-Sie-Trennungshypothese“
trifft zwar auf den Islam, der die wertmäßige Unterscheidung von „Gläubigen“ und
„Ungläubigen“ in der Tat äußerst massiv lehrt, voll zu, auf den christlichen
Glauben in dieser Form jedoch nicht (, auch wenn dies zugegeben nicht immer
so praktiziert wird und worden ist – aber das ist wieder ein anderes Thema…).
Dass dies alles nun nicht nur meine persönliche Auslegung oder eine rein
biblische Position ohne jeden Bezug zur realen Kirche – insbesondere der
heutigen Zeit – ist, mögen vielleicht folgende Passagen zur Atheismus-Frage aus
o. g. Kompendium belegen, wo es auf Seite 466 in Kapitel 21 heißt:
„(…) jedoch sucht die Kirche die tiefer in der atheistischen Mentalität liegenden Gründe für die Leugnung Gottes zu erfassen und ist im Bewusstsein vom Gewicht der Fragen, die der Atheismus aufgibt, wie auch um der Liebe zu allen Menschen willen der Meinung, dass diese Gründe ernst und gründlicher geprüft werden müssen. (…)“
und weiter auf Seite 468:
„Wenn die Kirche auch den Atheismus eindeutig verwirft, so bekennt sie
doch aufrichtig, dass alle Menschen, Glaubende und Nichtglaubende, zum richtigen
Aufbau dieser Welt, in der sie gemeinsam leben, zusammenarbeiten müssen.
Das kann gewiss nicht geschehen ohne einen aufrichtigen und klugen Dialog.
Deshalb beklagt sie die Diskriminierung zwischen Glaubenden und Nichtglaubenden,
die gewisse Staatslenker in Nichtachtung der Grundrechte der menschlichen Person
ungerechtfertigter Weise durchführen. Für die Glaubenden verlangt die Kirche
Handlungsfreiheit, damit sie in dieser Welt auch den Tempel Gottes errichten
können. Die Atheisten aber lädt sie schlicht ein, das Evangelium Christi
unbefangen zu würdigen (…).“
Klingt das nach „Wir und
sie“?
Und meinen Sie, einen nur halbwegs ähnlichen Auszug über „Ungläubige“ in den
Fatwas der Al-Azhar-Universität in Kairo finden zu können?
Zu 1.c):
„Missionarisches Sendungsbewusstsein“ ist in der Tat im Christentum wie
im Islam ein ureigenes Kernelement des Glaubens - mit dem feinen Unterschied
allerdings, dass im Falle des Christentums die Mission gemäß Mt. 28, 19 (s. o.)
ohne Zwang, sondern allein kraft der Verkündigung des Wortes Gottes und eines
vorbildlichen Tuns erfolgen soll und i. d. R. auch meistens erfolgt ist, im
Falle des Islam jedoch diese ausdrücklich mit dem Schwert erfolgen darf und
soll, wenn sich nicht zum Islam bekannt oder zumindest seine Vorherrschaft nicht
akzeptiert wird – wovon die islamische Geschichte beredte Beispiele liefert.
Während der Koran den „Heiligen Krieg“ eindeutig zur Glaubensforderung an die
Muslime erhebt (z.B. Sure 8, Vers 39: „Und kämpft gegen sie, bis…alles an
Allah glaubt!“) und „Prophet“ Mohammed auch tatsächlich entsprechende Kriege
geführt hat, findet sich in den gesamten Evangelien weder ein einziger
Gewaltaufruf des „Religionsverkünders“ noch eine einzige Gewalttat desselben in
punkto Glaubensverbreitung bzw. Umgang mit Ungläubigen oder Feinden.
Zwar kam es in der 2000-jährigen Geschichte des Christentums auch zu
Gewaltmaßnahmen und Kriegen, jedoch waren die meisten davon entweder reine
Verteidigungsreaktionen gegen Angreifer (vor allem gegenüber dem sich aggressiv
ausbreitenden Islam im Mittelalter), interne Auseinandersetzungen (z.B.
Bekämpfung des ausufernden Sektenwesens, Konflikt zwischen Katholiken und
Protestanten etc.) oder schlicht und ergreifend irrige Aktionen ohne jede
biblische Rechtfertigung oder Glaubensgrundlage (z.B. Hexenverbrennungen).
Die heutige kath. Kirche
„…verbietet streng, dass jemand zur Aufnahme des Glaubens gezwungen oder
durch ungehörige Mittel beeinflusst oder angelockt werde, wie sie umgekehrt auch
mit Nachdruck für das Recht eintritt, dass niemand durch üble Druckmittel vom
Glauben abgehalten werde (…)“ (Kompendium, S. 623).
Und auf Seite 541 steht u. a. zum Thema „Krieg“ allgemein:
„(…) Die göttliche Vorsehung fordert dringend von uns, dass wir uns von
der alten Knechtschaft des Krieges befreien (…).“
Und speziell zum Verhältnis von Christen und Nichtchristen auf Seite 544:
„(…) Die Kirche freut sich über den Geist wahrer Brüderlichkeit zwischen
Christen und Nichtchristen, der auf allen Gebieten zu immer größeren
Anstrengungen drängt, um die ungeheure Not zu lindern.“
Klingt das für Sie nicht etwas anders
als die Kriegserklärung Osama bin Ladens „gegen Juden und Kreuzfahrer“ aus dem
Jahre 1998?
Zu 1. d):
Spätestens hier offenbart
der Autor eine nur an Äußerlichkeiten und Oberflächlichkeiten fixierte
Beobachtungsweise im Allgemeinen sowie eine sachliche Unkenntnis vom
christlichen Glauben und der Kirche im besonderen und bedient die ganze Palette
archetypischer Glaubens- und Kirchen-Vorurteile, von denen kaum eines einen
realen Bezug zur tatsächlichen christlichen Glaubenslehre hat, womit es müßig
ist, diese näher auszudiskutieren, zumal man auch hier erneut bei „Adam und Eva
anfangen“ müsste...
Nur so viel: Das christliche „Glaubenssystem“ bzw. die Kirche spricht sich in
der Tat gegen alle „-Ismen“ aus, so sie immer eine Wirklichkeit verkürzende,
verengende, verzerrende, übertreibende oder auch nur einseitige Verabsolutierung
einer bestimmten Einstellung, Haltung oder Weltanschauung darstellen.
So hat die Kirche – und die Kirche sogar zu allererst! – bestimmt nichts
gegen das „Individuelle“ jedes einzelnen Menschen, der ja nach
biblisch-kirchlicher Lehre immerhin als Gottes Ebenbild gilt -, wohl aber gegen
den „Individualismus“, hinter dessen übersteigerter Selbstzentrik
letztlich nichts anders als ein vornehm bemäntelter Egoismus steckt (, sofern
„die Anderen“ dabei missachtet oder gering geschätzt werden).
Auch hat die Kirche per se nichts gegen „das Kapital“, so dessen
vernünftiger Einsatz der wirtschaftlichen und damit auch sozialen Prosperität
einer menschlichen Gemeinschaft dient, wohl aber gegen einen Kapitalismus,
der die materielle Gewinnmaximierung zum höchsten, wenn nicht einzigen
Lebensinhalt erhebt und die Menschheit in einen gnadenlosen und ruinösen
Wettbewerb unter Verschleuderung sämtlicher humaner und ökologischer Ressourcen
treibt und letztlich in eine neue Art der Versklavung zwingt, die gerade keine
„Glückseligkeit“ bringt und auch nicht bringen kann.
Dasselbe gilt für den
sog. „Liberalismus“. Die Kirche hat bestimmt nichts gegen das wirklich
und wahrhaft Liberale, d.h. eine Freiheit, die nicht nur äußerlich verstanden
wird, die nicht nur als willfährige oder gar anarchische Beliebigkeit missdeutet
wird, die den Menschen nicht nur „von etwas“ freisetzt, sondern auch „für“ etwas
– nämlich die Liebe zu Gott, sich selbst und dem Nächsten - , die den Menschen
vor allem innerlich befreien will von den Fesseln seiner Süchte, Laster,
Abhängigkeiten, Schwächen und Bosheiten – ja, eben der Sünde, die den Menschen
stets zuerst im Inneren versklavt und das Äußere dann folgen lässt. Diese
wahre und beseligende Freiheit der Kinder Gottes meint auch Apostel Paulus, wenn
er im Galaterbrief sagt:
„Zur Freiheit hat Christus uns befreit.“
Ähnliches ließe sich analog auch zu
allen anderen „Ismen“ und Ausuferungen sagen, die der Verfasser hier in seinen
Text mit hineinwirft, doch möchte ich aus Zeitgründen davon ablassen. Nur eines
noch zu diesem Punkt: Selbstverständlich hat Ratzinger Recht, wenn er sagt, dass
der Mensch sich „selbst keinen Sinn machen“, sondern diesen nur „empfangen“ kann
(nämlich von Gott). Denn wie sollte eine begrenzte, endliche und fehlbare
Kreatur wie der homo sapiens sapiens sich selbst einen unendlichen Sinn „machen“
können? Lächerlich. Denn nur der Sinn, der in sich schon immer war und
niemals enden wird, ist wirklich einzig und absolut „sinnvoll“. „Wer es
fasst, der fasse es…“
Zu 1.e):
Jetzt aber wird’s immer toller. Herr H. unterstellt den Gläubigen auch noch
– in gewohnt pauschaler Manier - die Unfähigkeit bzw. „Weigerung, erwachsen
zu werden“, und „begründet“ diese abstruse These mit allerlei persönlichen
und vor allem spekulativen Ansichten, die eher geeignet sind, ein gewisses
Shema-F-Denken zu dokumentieren, als sich objektiver Kriterien oder gar
empirischer Erfahrungswerte erfreuen zu dürfen. Es muss im dunkeln bleiben, mit
welcher Art von „kindlichen“ Gläubigen H. da offenbar zusammengetroffen ist,
eine gesunde und wahre Sorte von Gläubigen scheint es aber wohl nicht gewesen zu
sein, denn die ist im großen und ganzen sattelfest und kennzeichnet sich gerade
dadurch aus, dass sie auch in schwierigen Krisen standhält – im Gegensatz zu
manch anderen. Vielleicht aber hat auch nur der Autor selbst eine wirklich
ernste, grenzwertige oder gar existenzbedrohende Situation in seinem eigenen
Leben noch nicht erfahren müssen, so dass er sich derart hochmütig und zynisch
über die angeblich so „unfreien“, „ängstlichen“ und „modulierungsunfähigen“
Hinterwäldler-Gläubigen hinwegsetzen zu können glaubt. Doch könnte einmal der
Augenblick nahen, wo auch ein frei schwebender Ego-Künstler mit seinem
(Pseudo-)Latein am Ende ist. Und dieser Augenblick wird auch kommen, so wie er
für Jeden irgendwann mal kommen wird, und zwar spätestens im Zeitpunkt des
Todes. Und da wollen wir dann mal sehen, wer „beruhigter“, „freier“,
„angstloser“ und „modulierter“ sowohl auf ein erfülltes Leben zurückblicken als
auch in eine glückselige Zukunft vorausblicken kann…
Und wo eine utopische
„Welt lauter reifer Erwachsener“ - also „Ungläubiger“ nach H.' s Definition -
hinführen kann, haben wir an den beiden großen real existierenden, vollständig
„entgotteten“ und damit wohl „erwachsenen“ Ideologien des 20. Jahrhunderts,
nämlich dem braunen und roten Faschismus, augenscheinlich und brutalst
schmerzhaft sehen und bis zum Erbrechen auskosten dürfen. Deren Ergebnisse von
über 50 Millionen Toten sprechen für sich, würde ich meinen.
Ebenfalls im dunkeln muss bleiben, wo
der Autor eigentlich seine Kindheit verbracht hat. Scheinbar aber nicht in
Deutschland und scheinbar auch nicht als getaufter Christ. Denn die von ihm
beschriebene kindliche oder schulische „Glaubensindoktrination“, sprich:
„Zwangschristianisierung“ ala’ Koranschule ist – zumindest was unsere Generation
betrifft, und wir sollten jetzt wirklich mal im Heute bleiben - ebenfalls eine
Chimäre, die mit der Realität in unserem Lande ja wohl nicht all zu viel zu tun
hat. Im Gegenteil: Einen zwangsloseren, offeneren und liberaleren, ja fast schon
zu beliebigen und teilweise ausufernd diskursiven Religionsunterricht, wie
unsere Jahrgänge ihn haben „genießen“ dürfen, ist eigentlich kaum noch
vorstellbar, so er nicht jeden religiösen Anspruch und Ansatz komplett über Bord
werfen und sich selbst ad absurdum führen möchte! Der Abschied der großen
Mehrheit der getauften und gefirmten Schüler von der Kirche als „Erwachsene“ –
und vor allem die „konsequenzenlose“ Freiheit zu diesem Tun – beweist diese
Freizügigkeit (leider auf negative Weise in diesem Fall).
Dass aber in der Tat überlegt werden darf, ob und inwieweit die Praxis der Kindstaufe und/oder Firmung schon im pubertären Alter angesichts einer möglichst freien, reifen und bewussten Entscheidung für das Christsein ohne jeden (psychologischen) Gruppenzwang wirklich sinnvoll ist oder ob man hier gewisse Modalitäten nicht günstiger bzw. glaubensauthentischer gestalten könnte, ist eine andere, durchaus berechtigte Frage, zu der ja auch die Christenheit insgesamt keine einheitliche Position hat und die sogar innerhalb der katholischen Kirche bisweilen diskutiert wurde/wird (, zumal die biblischen Vorgaben hierzu nicht eindeutig sind bzw. unterschiedlich ausgelegt werden können). Dementsprechend stellen diese „Zugehörigkeitsriten“ (, um mal in Halders Jargon zu bleiben) aber auch keine „Dogmen“ (hinsichtlich des Zeitpunkts ihrer Einsetzung und/oder ihrer kulturellen Modalität) dar, sondern könn(t)en von der Kirche jederzeit im Rahmen der Schrift und Überlieferung neu „justiert“ werden.
Zu 1.f):
Ewiges Pauschal- und Totschlagsargument „Sexualfeindlichkeit“. Richtig ist sicher, dass
die tatsächliche Lebenspraxis von Kirche und Christen (, aber nicht nur dieser!)
– insbesondere zu vergangenen Zeiten – hier oft daneben lag und etwas tat bzw.
forderte oder eben nicht tat, was nur schwachen bis keinen Bezug zum Evangelium
der Liebe hatte, indem auf übertriebene Weise etwas verteufelt wurde, was Gott
ja in der Tat bewusst und willentlich geschaffen hat. Doch auch hier bleibt der
Verfasser an den Abirrungen und ihren äußerlichen Symptomen haften und achtet zu
wenig auf die wirkliche „dogmatische“ Position der Kirche und des Evangeliums
Jesu Christi, die da lautet:
„Die Geschlechtlichkeit berührt alle Aspekte des Menschen in der Einheit
seines Leibes und seiner Seele. Sie betrifft ganz besonders das Gefühlsleben,
die Fähigkeit, zu lieben und Kinder zu zeugen und, allgemeiner, die Befähigung,
Bande der Gemeinschaft mit anderen zu knüpfen.“
(Katechismus der Katholischen Kirche
Nr. 2332).
Und unter 2333 heißt es gar:
„Jeder Mensch, ob Mann oder Frau, muss seine Geschlechtlichkeit anerkennen
und annehmen. (…)“
Und Position 2362 zitiert sogar den „bösen“ Papst Pius XII. mit folgenden Worten bereits aus dem Jahr 1951:
„Der Schöpfer selbst (…) hat es so eingerichtet, dass die Gatten bei
dieser (Zeugungs-)Funktion Lust und Befriedigung des Leibes und des Geistes
erleben. Somit begehen die Gatten nichts Böses, wenn sie diese
Lust anstreben und sie genießen. Sie nehmen das an, was der Schöpfer ihnen
zugedacht hat. Doch sollen die Gatten sich innerhalb der Grenzen einer
angebrachten Mäßigung zu halten wissen.“
Klingt das alles nach
„Sexualfeindlichkeit“? Tatsache ist jedenfalls, dass die Kirche
Sexualität vielmehr als ein großes Gnadengeschenk Gottes betrachtet, das
lediglich der rechten „Zuordnung“ in Form des ganzheitlichen Menschseins (Leib
und Seele, Ich und Partner, Lust und Familie/Verantwortung
etc.) bedarf und nicht aus dieser Einheit herausgebrochen, verabsolutiert und
damit verunstaltet werden soll. Dies geht sogar so weit, dass die Kirche ein
Paar gar nicht trauen würde, wenn sie erführe, dass es ihm nur um eine rein
„geistliche Verbindung“ ginge ohne jeden sexuellen Austausch und Kinderwunsch!
Und zur viel geschmähten
„Keuschheit“ heißt es im Katechismus unter Nr. 2337:
„Keuschheit bedeutet die geglückte Integration der Geschlechtlichkeit in
die Person und folglich die innere Einheit des Menschen in seinem leiblichen und
geistigen Sein. Die Geschlechtlichkeit, in der sich zeigt, dass der
Mensch auch der körperlichen und biologischen Welt angehört, wird persönlich und
wahrhaft menschlich, wenn sie in die Beziehung von Person zu Person, in die
vollständige und zeitlich unbegrenzte wechselseitige Hingabe von Mann und Frau
eingegliedert ist. Die Tugend der Keuschheit wahrt somit zugleich die
Unversehrtheit der Person und die Ganzheit der Hingabe.“
Warum enthalten Sie
eigentlich den Lesern diese entscheidenden Grundsatzaussagen des Katechismus zu
obiger Thematik vor, wenn Sie ihn schon für Ihre (falsche) Argumentation
heranziehen? Und warum zitieren Sie auch noch unvollständig und teilweise sogar
falsch bei dem Versuch, der kath. Kirche zu unterstellen, Vergewaltigung sei das
geringere Übel als Sex zwischen Unverheirateten? Unter der von Ihnen
aufgeführten Position 2353 des Katechismus heißt es zur Unzucht nämlich
vollständig und korrekt:
„Unzucht ist die körperliche Vereinigung zwischen einem Mann und einer Frau, die nicht miteinander verheiratet sind. Sie ist ein schwerer Verstoß (nicht „Verbrechen“, wie Sie geschrieben hatten) gegen die Würde dieser Menschen und der menschlichen Geschlechtlichkeit selbst, die von Natur aus auf das Wohl der Ehegatten sowie auf die Zeugung und Erziehung von Kindern hingeordnet ist. Zudem ist sie ein schweres Ärgernis, wenn dadurch junge Menschen sittlich verdorben werden.“
Und unter der von Ihnen gegenübergestellten Position 2356 heißt es zur
Vergewaltigung vollständig:
„Vergewaltigung ist ein gewaltsamer Einbruch in die geschlechtliche Intimität
eines Menschen. Sie ist ein Verstoß gegen die Gerechtigkeit und die Liebe.
Vergewaltigung ist eine tiefe Verletzung des jedem Menschen zustehenden Rechtes
auf Achtung, Freiheit, physische und seelische Unversehrtheit. Sie fügt schweren
Schaden zu, der das Opfer lebenslang zeichnen kann. Sie ist stets eine in sich
zutiefst verwerfliche Tat. Noch schlimmer ist es, wenn Eltern oder Erzieher
ihnen anvertraute Kinder vergewaltigen.“
Man könnte sich zwar jetzt an dem (vielleicht etwas ungeschickten) synonymen
Gebrauch des Wortes „Verstoß“ für beide Fälle gleichermaßen festbeißen, doch
dürfte aus den Texten in der Gesamtbetrachtung genügend deutlich hervorgehen,
welches die Kirche als das schwerere Übel einstuft. Auf keinen Fall aber lassen
die Texte Halders gegenteilige Schlussfolgerungen zu.
Aus dem bisher Festgestellten dürfte eigentlich schon jetzt zur Genüge hervorgehen, dass insbesondere der christkatholisch Gläubige „die materielle, leibliche Existenz des Menschen“ eben nicht „verächtlich macht“ – wie der Autor nun in Punkt 1.g.) ebenso unbegründet wie zusammenhangslos konstatiert, sondern im Gegenteil, gerade durch die Aussicht auf ein absolutes ewiges Dasein bei und in Gott diese in ihrer Bedeutung erst anhebt und ihr einen tieferen, letzten und vollkommenen Sinn gibt. Dieser Sinn entspringt dabei aber nicht einer weltflüchtigen Phantasterei irgendeines synapsenübersteuerten religiösen Schwärmertums, sondern fußt ganz konkret und real in der biblisch-historisch bezeugten Selbstmitteilung Gottes zu diesen „letzten“, den sog. „eschatologischen“ Dingen. Nicht wir als Gläubige behaupten und versprechen eine sog. „Hinterwelt“, sondern der Mensch gewordene Gottessohn Jesus Christus tat dies. Sie müssen ihm das nicht abnehmen, aber wir Christen tun es eben - und zwar aus gutem Grund. Das ist alles.
Zu 1. h):
„Zweifel und Kritik“ sind im christlichen Glauben nicht in dem Sinne „verboten“, dass man
über bestimmte Glaubensaussagen oder Bibelstellen ( vor allem nicht eindeutig
interpretierbare) nicht reflektieren oder diskutieren dürfte – wenn es so wäre,
dürfte es ja gar keine Konzilien und Synoden, keine theologischen
Lehrstühle an Universitäten und auch keine Diskussions- und
Dialogveranstaltungen geben und jemals gegeben haben! - , aber
selbstverständlich finden sich bei einer Offenbarungsreligion wie Juden- und
Christentum hier naturgemäß gewisse Grenzen. Denn darin besteht ja gerade
dieser Glaube, dass eben die Selbstmitteilung Gottes, von der die Bibel zeugt,
authentisch und wahrhaft und damit ein für alle Mal in seinen Grundaussagen
festgelegt ist. Wenn nun beispielsweise in einem Atheistenclub jemand wäre, der
felsenfest behauptet, es gäbe doch einen Gott, dann wäre er in diesem Club ja
genauso fehl am Platze wie ein Atheist in der Kirche, denn darin besteht ja
gerade das Wesen eines Atheistenclubs, dass an die Existenz eines Gottes nicht
geglaubt wird - und das weiß jeder, bevor er dort eintritt, denn genau aus
diesem Grunde tritt er ja schließlich dort ein.
So muss auch ein Christ nur dann glauben, was das Evangelium und die Kirche
„zu glauben vorlegt“, wenn er eben wirklich Christ sein will in dieser Kirche,
denn darin besteht nun mal ihre „Satzung“. Man darf selbstverständlich den
Glauben auch ablegen, aber die Konsequenz wäre dann ein Austritt aus der
Gemeinschaft der Christen und eine Nicht-mehr-Teilnahme am entsprechend
religiösen Leben. Wo sehen Sie hier das Unbill? Dass die Kirche nun
andererseits in ihrer Fürsorgepflicht danach trachtet, dass es zum Wohl und Heil
dieses Menschen nicht zu einem Austritt kommt, ist doch nichts Verwerfliches,
sondern spricht für Ihre Seriosität und Befolgung von Jesu Auftrag, „die Schafe
zu weiden“, denn:
„Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; und wer nicht mit mir
sammelt, der zerstreut.“ (Matthäus 12, 30)
Hier Parallelen zum Islam ziehen zu wollen, bei dem ernsthafte
Glaubenszweifel mit dem Tod bestraft werden können und bei komplettem Abfall
sogar müssen, ist absurd und eigentlich schon infam.
Zu 1. i):
Hier unterstellt der Autor
der Religion (und damit auch der christlichen) per se und verallgemeinernd
„barbarisches Wirken“, freilich ohne (wieder einmal) konkret zu benennen,
worin genau dieses „Barbarentum“ denn eigentlich bestanden haben soll. Im Falle
des Islam wird dies aus Schrift und Historie schnell klar, aber im Falle des
Christentums?
Will H. sich etwa
darüber beklagen, dass die Kirche die Christenheit und damit ganz Europa gegen
den gewaltsamen Ansturm des Islam militärisch verteidigt hat?
Wäre er heute lieber Muslim
anstatt bekennender „Freidenker“ - was sehr wahrscheinlich eingetreten wäre,
wenn Karl Martell im 8. Jahrhundert bei den Pyrenäen, die christliche Flotte im
16. Jahrhundert bei Lepanto und Jan Sobieski im 17. Jahrhundert vor Wien nicht
gekämpft und gesiegt hätten?
Möchte er etwa auf sein
freies Bekenntnis zum Säkularisten, Freimaurer, Atheisten oder sonst etwas
verzichten - was eintreten hätte können, wenn die Inquisition nicht
entschieden gegen Katharer und andere Sekten vorgegangen wäre, deren Herrschaft
weitaus strenger und intoleranter gewesen wäre als die der Katholischen
Amtskirche?
Möchte Halder etwa heute auf unser exzellentes Gesundheitswesen verzichten -
das ganz wesentlich von den caritativen Orden des Christentums aufgebaut
worden ist)?
Oder etwa auf seine Bildung,
die ihm erst ermöglicht hat, all das zu denken und zu schreiben, was er hier
verfasst hat - und die ganz wesentlich erst von katholischen Mönchen in unserem
Land etabliert worden ist?
Oder vielleicht überhaupt auf unser ganzes Grundgesetz mit all seinen Freiheitsrechten und insbesondere der darin verankerten Menschenwürde - wofür sich im Parlamentarischen Rat auch und gerade Kirchenleute sehr eingesetzt hatten?
Altbundeskanzler Helmut Kohl
hatte wirklich Recht mit seinem (bitteren) Lieblingsspruch: „Die Hand, die
segnet, wird als erstes gebissen!“
Doch warum sollte es den heutigen Jüngern
Christi anders ergehen als ihrem Herrn vor 2000 Jahren?
Selbstverständlich haben Religionen auch einen „religiösen Weltzugang“, denn
sonst wären sie ja keine solchen. Der springende Punkt dabei ist aber die
jeweilige Art des Zugangs und Sichtweise der Welt, die in den verschiedenen
Religionen allerdings unterschiedlich ausfällt. Denn der „religiöse Zugang“ an
sich sagt ja noch nichts über sein Wesen und seine Wertigkeit aus, sondern erst
der jeweilige, damit verbundene Glaubensinhalt der jeweiligen Religion.
So sind u. a. „Kennzeichen“ für das heutige real existierende Christentum
tatsächlich „heilige Schriften und unantastbare Wahrheiten“. Stimmt. Ja und? „Absolute Unterwerfung, Vernichtung Andersdenkender,
Kritikverbot, Herrschaft durch Angst und Terror“ sind dagegen „Kennzeichen“ des
Islam, aber nicht des Christentums. „Unterscheidung der Geister“ wäre hier (ein
weiteres Mal) gefragt...
In einem Punkt haben Sie m. E. allerdings nicht Unrecht, und zwar wenn sie den
durchaus tiefgründig reflektierenden und die Wahrheit ernsthaft suchenden
Nietzsche zitieren mit den Worten: „Einen Glauben annehmen, bloß weil er
Sitte ist, - das heißt doch: unredlich sein, feige sein, faul sein. – Und so
wären Unredlichkeit, Feigheit und Faulheit die Voraussetzungen der
Sittlichkeit?“
In der Tat sind und werden – begünstigt durch eine wohl allzu
institutionalisierte Form der drei großen Amtskirchen – heutzutage zu viele
Menschen Christen weniger aufgrund persönlicher Überzeugung und reifer
Entscheidung nach bewusster und freier „Wahl“, sondern aus einem gewissen
„Traditionalismus“ und gruppendynamischen Automatismus heraus, beginnend mit der
unbewussten Kindstaufe und der damit einsetzenden „juristischen“ Eingliederung
in eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit allen sich hieraus „zwanghaft“
ergebenden Konsequenzen (z.B. Kirchensteuer etc.) - kalt formuliert.
Ob dies alles noch im Sinne des „Erfinders“, also Jesu Christi, ist, darf und sollte wirklich ernsthaft gefragt und diskutiert werden. Nicht umsonst schießen ja schon seit Jahrzehnten fast explosionsartig „Freikirchen“ aus dem Boden, sog. „evangelikale“ Gemeinschaften und charismatische Bewegungen, die oftmals die Kindstaufe eben nicht anerkennen, sondern eine bewusste und reflektierte Entscheidung der erwachsenen Person verlangen, wenn diese es wünscht. Nicht selten sind diese Gemeinschaften – wenngleich ihnen natürlich die sakramentale und pastorale „Autorität“ sowie die Vollkommenheit der christlichen Lehre oft fehlen -, auch entsprechend vitaler, dynamischer und authentischer in ihrem Tun. Ohne jetzt diesen Bewegungen die Lanze brechen zu wollen, sollten sich die regulären Amtskirchen schon fragen, ob und was sie hier ggfs. in ihrem „Glaubenssystem“ evtl. doch anders gestalten könnten...
Andererseits ist aber auch keineswegs gesagt, dass derjenige, der den Glauben „traditionell“, also nach Nietzsche über die „Sitte“, angenommen hat (bzw. geschenkt bekam), in ihm nicht auch tatsächlich und authentisch stehen und wachsen sollte – denn dafür gibt es ja ebenso überzeugende Beispiele, und schließlich handelt es sich bei der Taufe und Firmung ja um Sakramente, die Wirkung entfalten – aber eben auch keinen Zwang setzen, sondern der Person immer noch und immer wieder die Freiheit zu jedwedem (anderen) Handeln belassen…
Dass es dennoch immer wieder Menschen gibt, die von sich aus erst im Erwachsenenalter und ohne jegliche „frühkindliche Indoktrination“ oder dergleichen den christlichen Glauben entdecken und wohl überlegt annehmen, zeigt andererseits auch, dass H.'s „biologische Erklärung“ für die Annahme eines Glaubens in generalisierter Form nicht aufrecht erhalten werden kann, auch wenn es gewisse „biologische Traditionen“ mitunter vielleicht geben mag. Gleichermaßen kann es aber auch durch frühkindlich-biologische Prägungen zu atheistischen oder irgendwelchen anderen Denk- und Handlungsmustern kommen, nicht wahr?
Zuguterletzt ist aber ohnehin weniger entscheidend, warum wir etwas glauben, denken oder tun, sondern vielmehr, ob das, was wir glauben, denken und tun, in sich gut oder schlecht ist. Und dies ist an objektiven Kriterien durchaus erkenn- und verifizierbar, wie Christus in Matthäus 7, 16 selbst sagt:
„An den Früchten werdet ihr sie erkennen.“
Zu 2.:
(Fast) volle Zustimmung
hingegen gebührt dem Autor zum Thema „Meinungsfreiheit“.
Sie ist in der Tat eines der höchsten und wichtigsten Güter des Westens und
zugleich Schlüssel, der Islamisierung auf dem Boden des Rechtsstaats wirksam zu
begegnen. Unter keinen Umständen darf an ihr irgendwie manipuliert werden - auch
und gerade nicht unter dem Deckmantel des (vermeintlichen) Schutzes von
„Religionsfreiheit“ (z.B. durch Einführung eines „Gotteslästerungsverbots“, was
dem Grunde nach in etwa dem islamischen „Blasphemiegesetz“ Pakistans entsprechen
würde). Wir würden damit nur in „Teufels Küche“ geraten und hätten uns selbst
eine Norm auferlegt, die man noch zusätzlich – wie es bei Art. 4 Grundgesetz
(„Religionsfreiheit“) ja ohnehin schon in rechtsmissbräuchlicher Weise ständig
der Fall ist – zum Verbot jedweder Religionskritik (und damit vor allem
Islamkritik) aushöhlen und de facto zu einem „Islamisierungs-Schutzgebot“
umfunktionieren könnte. Auch überzeugten Christen muss dies von einem ebenso
überzeugten Christen klar gesagt werden (, unabhängig davon, dass dem
Christentum damit auch kein Gefallen getan werden würde, da es weder durch das
Vorhandensein eines derartigen Verbots gestärkt, noch durch dessen Abwesenheit
geschwächt würde, denn nur ein sich der Weltrealität wirklich stellendes und
aussetzendes Christentum kann letztlich ein gesundes, glaubwürdiges und damit
auch anziehendes sein, selbst wenn es dann noch mehr ertragen müsste und rein
zahlenmäßig vielleicht „schrumpfen“ könnte).
Dass Deutschland die
verheerende Dimension der Konsequenzen einer (vor allem „religiös“ bedingten)
Einschränkung der Meinungsfreiheit noch nicht wirklich zur Kenntnis genommen
hat, ist in der Tat ein höchst gefährlicher Zustand, der nach verstärkter
Aufklärung auf diesem Gebiet schreit.
Dennoch teile ich H.'s Ansicht, dass sich allein an der Meinungsfreiheit „alles entscheidet“ und sie der einzige oder hauptsächliche „Dreh- und Angelpunkt im Kampf gegen die Islamisierung“ sei, nicht in Gänze – ganz einfach weil sie nicht genügend in die Tiefe (unseres Menschseins) führt. Davon aber mehr beim nächsten Punkt:
Zu 3.:
„Wofür kämpfen wir, wenn
wir uns gegen die Islamisierung des Westens wenden?“
Bei H.'s Ausführungen hierzu zeigen sich zwei wesentliche und
verhängnisvolle Grundfehler im Denken: Der eine ist das ungenügende, weil
oberflächliche und schlagworthafte „Freiheits“-Verständnis, das andere das
frappierende Unverständnis vom Wesen des christlichen Glaubens per se und damit
in zwingender Folge von der Geschichte des real existierenden Christentums.
Freiheit, wie der Autor sie bzgl. sämtlichen Handelns des Menschen radikal
einfordert, ohne ihr gleichzeitig Schranken zu setzen – nämlich dort, wo die
Freiheit des anderen wiederum verletzt werden würde -, führt in der Konsequenz
in die totale Anarchie und damit letztlich wirklich zu jenem „Barbarentum“, das
der Autor ja so sehr verabscheut. Warum aber ist dies so? Einfache Antwort: Weil
der gefallene Mensch eben so ist, wie er ist – egoistisch, charakterschwach und
zur Sünde geneigt, jedenfalls solange und soweit er sich nicht durch Christus
von all dem im wahren und tieferen Sinn des Wortes befreien lässt. Und hier sind
wir genau am springenden Punkt: Es reicht eben nicht, dem Menschen nur
äußerliche Freiheiten zuzubilligen (, was für sich genommen selbstverständlich
rechtens ist!), sondern er braucht auch die innere Freiheit, um mit diesen
äußeren Freiheiten in rechter Weise umgehen zu können. Will heißen: Bevor
der Mensch auf seinesgleichen und die gesamte Schöpfung „in völliger Freiheit“
losgelassen werden kann, sollte er erst einmal von seinen inneren Fesseln - den
psychologischen Zwängen, Denkfehlern, Charakterschwächen und Boshaftigkeiten,
die er oft selbst gar nicht durchschaut - befreit werden, da sie ihn nicht
selten genau das tun lassen, was er seinem Geiste nach eigentlich gar nicht will
- gemäß des berühmten Wortes Jesu:
„Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach“.
Oder noch deutlicher gemäß Apostel Paulus im Römerbrief 7, 19-20:
"Denn ich tue nicht das Gute, das ich will, sondern das Böse, das ich
nicht will. Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, dann bin nicht mehr ich
es, der so handelt, sondern die in mir wohnende Sünde."
Und wozu mit allen äußeren Freiheiten ausgestattete, aber innerlich nicht von
sich selbst befreite Menschen alles fähig sind, dürfte bekannt sein und soll
hier nicht aufgelistet werden – denn diese Liste würde zu einem einzigen
gigantischen, niemals endenden Horrorfilm ausarten, gegen den Steven King ein
braves Bübchen ist, wie wir aus der Geschichte und gerade auch aktuellen
Anlässen ersehen können.
Was aber vermag, des Menschen Herz nun wirklich frei zu machen, sodass er
in der Tat gar keine äußeren Regelungen und Normen mehr bräuchte? Antwort: die
Liebe – und zwar nur sie! Die Liebe, die er empfängt, und die Liebe, die er
gibt, sind das Zauberwort, das wirklich „frei“ setzt. Nicht umsonst hat Papst
Johannes Paul II. bei seinem ersten Besuch im wieder vereinigten, aber immer
noch von der „Mauer in den Köpfen“ heimgesuchten Deutschland 1996 dem sinn- und
gedankenlos „Buh“-plärrenden Publikum am Brandenburger Tor ruhig aber bestimmt
geantwortet:
„Keine Freiheit ohne Liebe!“
Worin besteht nun aber diese Liebe? Apostel Johannes konstatiert hierzu in 1
Joh. 4, 16 schlicht und ergreifend das berühmte Wort:
„Gott (selbst) ist die Liebe.“
Und genau deswegen ist auch Gott selbst letztlich der Schlüssel zur wahren
und inneren Freiheit, deren äußerliche „Variante“ dann nur noch eine
selbstverständliche Abfolge davon ist. Aber nicht „irgendein“ Gott ist,
bringt und will die Liebe, sondern ausschließlich der, der sich in Jesus
Christus den Menschen offenbart hat, denn nur er hat durch Wort und Tat
glaubwürdig gezeigt und bezeugt, was wahre und vollkommene Liebe wirklich
bedeutet.
So herum wird der Schuh gebunden, und nicht anders, denn sonst
stolpert man mit ihm ins nächste Chaos falsch verstandener „Freiheiten“, die
sich am Ende nicht selten als neue Knechtschaften entpuppen…
Entsprechend mahnt uns in dieser Weisheit auch die Heilige Schrift mit den
simplen, aber treffenden Worten:
„Hütet euch vor denen, die unter dem Deckmantel der Freiheit Böses tun!“
Und genau aus dieser Sorge heraus hatte sich im übrigen die Kirche in den
sog. „humanistischen“ Zeiten der Aufklärung gegen ein falsches bzw. einseitiges
und rein äußerliches Freiheits-Verständnis gewandt, weil sie u. a.
befürchtete (oder besser: erkannte), dass diese Freiheiten von bestimmten
philosophisch-politischen Kreisen zu neuen „Unfreiheiten“ umfunktioniert und
ferner dazu missbraucht werden könnten, um Kirche und Glauben an sich zu
bekämpfen – was ja dann im Zuge einer ebenso totalitären wie brutalen
Säkularisation auch prompt eingetreten ist. Von Letzterer hat das Christentum
sich übrigens bis heute noch nicht wieder vollständig erholt, auch wenn niemand
davon spricht, weil es einfach nicht chic oder opportun ist, sondern eher
geeignet, sich schmerzhafte Schiefer einzuziehen.
Auch sei in diesem
Zusammenhang nochmals erwähnt, wie sehr Kirche und Christen entgegen aller
Unkenntnis und Vorurteile nach der Katastrophe des 2. Weltkriegs bei der
Etablierung unserer staatsbürgerlichen Freiheitsrechte im Grundgesetz aktiv
mitgearbeitet haben – ein Besuch des entsprechenden Museums auf der Insel Herrenchiemsee sei wärmstens empfohlen.
Das alles aber lässt der Autor einfach unter den Tisch fallen und pickt sich
stattdessen unentwegt und gezielt ausschließlich Negativa aus längst vergangenen
Zeiten heraus, ohne aber das Ganze, das Positive und Aktuelle der
Kirchengeschichte zu betrachten.
So ist es natürlich auch blanker Unfug, um nicht zu sagen eine Impertinenz zu
behaupten, dass „all das, was wir heute gegen den Islam verteidigen, in einem
jahrhundertelangen Kampf der größten Geister Europas unter Einsatz ihres Lebens
gegen den erbitterten Widerstand des Christentums errungen worden ist.“ Ohne
Christentum hätte es vielmehr gar keine Aufklärung geben können, da die
Eigenkorrektur und Rückführung diverser Abirrungen zum Kern des christlichen
Glaubens (, der ja in Form des Neuen Testaments sozusagen selbst ein
„aufklärerischer“ ist,) immanent-christlich ist, auch wenn beizeiten sein
Fehlverhalten zugegebenermaßen eklatant und verwerflich war.
Aber genau hierin liegt eben
auch der fundamentale Unterschied zum Islam, den der Autor offenkundig immer
noch nicht erfasst hat oder einfach nicht erfassen will: Die Greueltaten des
Christentums erfolgten zwar bisweilen durchaus im Namen, aber offenkundig nicht
im Geiste Christi, da Jesus kein einziges Mal dergleichen selbst getan oder gar
seinen Jüngern angeordnet hatte. Viele Greuel im Namen des Islam erfolg(t)en
aber auch im Geiste desselben, weil Mohammed selbst so gelebt und solches auch
entsprechend angeordnet hatte!
Oder kurz formuliert: „Secundum legem“, also gemäß des Gesetzes, zu handeln,
ist nicht das gleiche wie „contra legem“, entgegen des Gesetzes, zu handeln.
Wenn also ein Christ einen anderen tötet, weil dieser ein „Ungläubiger“ sei,
handelt er ganz klar gegen das Evangelium, da es hierzu entsprechende
Glaubensforderungen definitiv nicht gibt – im Gegenteil (Stichwort
„Feindesliebe“). Tut jedoch ein Muslim das Gleiche, handelt er tatsächlich nach
dem Koran, weil der Koran voll ist von solchen Anweisungen. Und das hat absolut
nichts damit zu tun, dass der Islam „rund 600 Jahre jünger ist“, sondern damit,
dass der geistliche Inhalt des Koran gegenüber der Bibel schlicht ein völlig
anderer ist.
Denn im Gegensatz zur Bibel, die als göttlich inspiriertes und daher interpretierbares (Menschen-)Wort betrachtet wird, versteht sich der Koran als das zuletzt und direkt gesprochene Originalwort Gottes, das so gut wie keine Auslegungen oder gar „Reformen“ zulässt ( - völlig ungeachtet dessen, dass Jesus wie gesagt die Liebe predigte und Mohammed den Kampf). Das ist der grundlegende und entscheidende Unterschied zwischen diesen beiden Religionen und alles andere ist nur Peripherie! Wenn Sie das Neue Testament und den Koran aufmerksam gelesen hätten, müssten Sie’s eigentlich wissen, denn so viel Intelligenz darf Ihnen nun wirklich zugetraut werden.
Ob Ihnen aber auch genügend moralische Kompetenz zugetraut werden kann, muss
nach Ihren abenteuerlichen Versuchen, einzelne aus dem Kontext herausgebrochene Passagen von katholischen Theologen und Päpsten mit ebenso aus
dem Kontext gerissenen Passagen brauner oder roter Diktatoren auf eine Stufe zu
stellen, allerdings stark in Frage gestellt werden. Die Art und Weise, wie Sie hier hoch
ehrbaren und um das Schicksal der Menschheit wirklich besorgten und bemühten
Geistern das Wort im Munde umdrehen, ist so offenkundig absurd,
dass ich hier nicht mehr näher darauf eingehen möchte – völlig ungeachtet
dessen, dass nicht wenige Geistliche unter Einsatz (und bisweilen auch Verlust)
ihres Lebens sowohl den braunen wie auch den roten Faschismus vorbildlich und
heldenhaft bekämpft haben (wie z.B. ein Pater Rupert Mayer in München oder auch
Papst Johannes Paul II., der bekannter Weise ganz maßgeblich zum Sturz des
Sozialismus beigetragen hat, der Millionen von Menschen die von Ihnen so
hochgeschätzte Freiheit gebracht hat!)…
Nur so viel noch: Wer die Sozialenzyklika Papst Benedikts „Liebe in der
Wahrheit“ ( - ein Titel, der übrigens genau das oben erörterte Thema anspricht
-) wirklich gelesen hat und dies am besten auch noch ganz (und nicht nur gezielt
fragmentarisch) – wird höchst
erstaunt sein, wie gut dieser Papst über die aktuelle Weltlage informiert ist
und wie fachkundig, ausgewogen und ernsthaft bemüht der 83-jährige Pontifex eine
Palette von Möglichkeiten und Ideen unterbreitet, mit denen unsere sozialen und
wirtschaftlichen Probleme wirksam angegangen werden könnten. Man muss dabei
durchaus nicht mit allem einverstanden sein, was er vorschlägt, aber hinter
seinen Ausführungen einen neuen sozialistischen „Totalitarismus“ zu wittern, ist
schlicht und ergreifend grotesk.
Dass der Autor selbst aber offenkundig nicht einmal aus dem globalen Banken-
und Finanz-GAU von 2008/2009 gelernt hat, dass der pure Raubtier-Kapitalismus
die Welt und die Menschheit in der Tat genauso in den Abgrund reißen kann wie
alle anderen extremisierten „Ismen“, hinterlässt den Leser am Ende gänzlich
sprachlos.
Zu 4.:
Genauso unsauber und
verfahren bleibt auch die Argumentation für H.'s letzte These, nämlich die,
nach der „das Christentum trotzdem wertvoll im Kampf gegen die Islamisierung“
sei – so schmeichelhaft sie äußerlich
betrachtet vielleicht klingen möge und so sehr der Autor hier durchaus auch einiges
Zutreffendes zum heutigen Christentum los wird. Insgesamt aber sind die
Gedankengänge, die zu seiner an sich richtigen Behauptung führen, leider genau
die verkehrten. Zunächst beginnt der Verfasser ganz unerwartet positiv mit der
stimmigen Feststellung, dass in unseren okzidentalen Breiten im Gegensatz zu den
orientalischen eine gewisse „Allianz“ von säkular denkenden Menschen und
Christen (- als ob letztere nicht auch säkular denken könnten! - ) im Kampf gegen
die Islamisierung möglich sei, weil Meinungsverschiedenheiten hier nicht mit dem
Schwert, sondern mit Argumenten ausgetragen würden. Das ist richtig und eine
sehr gute und wichtige Errungenschaft, zu der wir ja auch alle
„parteiübergreifend“ stehen. Jetzt aber kommt der Irrtum: Der Autor führt
diese „gewaltlose“ Diskussionsbereitschaft der heutigen westlichen Christenheit
auf einen massiven Kenntnismangel ihres eigenen Glaubens zurück!
Nun ist es zwar (leider) tatsächlich so, dass viele Christen – und gerade auch
Katholiken – über ihren eigenen Glauben heute wirklich so wenig wissen, dass sie
strenggenommen schon gar nicht mehr (gläubige) Christen genannt werden dürften,
doch ist dieser Umstand nicht der wahre Grund für einen friedlichen Dialog.
Ausschlaggebend ist hier vielmehr, dass der heutige ( gläubige und aktive)
Teil der Christenheit durch das persönliche Studium der Bibel, vor allem des
Neuen Testaments, noch genauer der Evangelien und ganz präzise der Person Jesu
Christi viel besser über die (wahren) Inhalte des christlichen Glaubens
informiert ist als die Christenheit in vielen Jahrhunderten davor, in denen die
Masse der Bürger entweder gar nicht lesen oder zumindest nicht einmal über eine
Heilige Schrift in der jeweiligen Landessprache verfügen konnte.
Und beim offenen, freien und ernsthaften Studium der Evangelien ( , aber auch
der daraus abgeleiteten Dogmen der Kirche, ) wird schnell klar, dass Gott keine
Verbreitung oder Durchsetzung des Glaubens mit Gewalt will oder gutheißt, denn:
„Gott ist die Liebe.“ Und wer das höchste Gebot des christlichen Glaubens
wirklich ernst nimmt – nämlich die Gottes- Nächsten- und Selbstliebe – wird
immer das Argument benutzen, um jemanden zu überzeugen, und nicht das Schwert,
vor dem ja schließlich auch schon Jesus selbst gewarnt hatte gemäß Matthäus 26,
52:
„Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.“
Außerdem sagt er in Johannes 18, 36:
„Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wäre mein Reich von dieser Welt,
würden meine Jünger darum kämpfen.“
Ist das nicht deutlich und überzeugend genug? Oder denken Sie wirklich, das heutige Christentum hat es in erster Linie „staatlich-säkularem Druck“ gepaart mit einem gewissen hausgemachten Verwässerungsgrad zu verdanken, dass es das Schwert nicht mehr zückt?!
Vielmehr ergibt sich gerade durch die vom Verfasser andererseits zurecht
beklagte Verflüchtigung der christlichen Glaubenspositionen in Form einer
selbstgebastelten „Patchwork-Privatreligion“ das zentrale Problem beim Dialog
mit dem Islam schlechthin:
Viele (der eher nebulös gläubigen und inaktiven) Christen sind genau wegen
dieser Unkenntnis auch unfähig, den bei Diskussionen von Seiten des Islam
vorgebrachten Positionen (oder besser Behauptungen) etwas Stichhaltiges
entgegensetzen zu können! Hierin besteht die wahre Ursache, warum der
sog. „interreligiöse Dialog“ mit dem Islam oft ins Leere geht bzw. zu einer
reinen Islam-Propaganda mutiert. Zu viele Christen wissen einfach zu wenig
von der eigenen Religion wie auch der des anderen – das ist die wahre Tragik
dieser Tage! Und weil bzw. solange dies so ist, ist diese Art von „Christentum“
paradoxerweise sogar eher noch Motor für die Islamisierung denn das Bollwerk
dagegen (, das es sein könnte und auch sollte)! Und eine derartig laue,
unkundige und x-beliebige „Christelei“ ist im Gegensatz zu Ihren Ansichten auch
nicht geeignet, Muslimen den wahren christlichen Glauben irgendwie schmackhaft
zu machen, denn die meisten (wirklich) Gläubigen wollen was Handfestes für Herz
und Hirn und nicht irgend so einen pseudointellektuellen und pseudospirituellen
Wackelpudding!
Die „Muslime“, die sich von solch diffusen Wischiwaschi-Gemeinschaften angezogen
fühlen, waren vorher nicht selten auch schon im Islam nicht wirklich gläubig und
benutzen dann (bewusst oder unbewusst) das „Christentum“ mehr oder weniger als
reines Ausstiegs-Instrumentarium, um der Knechtschaft des Islam zu entkommen und
sich in einer öffentlich anerkannten sozialtherapeutischen Kuschelecke geborgen
zu fühlen. So verständlich und nachvollziehbar dies aus menschlicher Sicht auch
sein möge, der wirkliche und dauerhaft tragende „Weg zum Erfolg“ kann und wird
dies nicht sein – für beide Seiten nicht!
Warum aber? Weil erstens wie gesagt, die wirklich gläubigen Muslime angesichts eines abschreckenden Christentums „light“ genau aus diesem Grund im Islam verharren (, wenn nicht sogar sich noch weiter radikalisieren), und zweitens weil dieses Christentum „light“ in sich selbst keinen wirklichen Bestand haben kann und sich daher in nicht allzu ferner Zukunft in ein chaotisches Gerümpel subjektivistisch-relativistischer Privatanschauungen auflösen wird – und mit ihm alle konsensualen Werte, die sich daraus ableiten und den Westen wesentlich zu dem mitgeprägt haben, was er heute ist und wir alle - Sie eingeschlossen – an ihm so schätzen.
Eine Gesellschaft aber, die auf Wertgrundlagen fußt, die sie sich nicht selber gegeben hat, sondern die ihr von „höchster Instanz“ anempfohlen wurden und die sie kraft Vernunft und Einsicht glücklicherweise auch angenommen hat, geht irre und betreibt systematisch ihre Selbstauflösung, wenn sie diese einfach über Bord wirft. Außerdem lebt „der Mensch nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt“, wie der Heiland selbst sagt. Will in diesem Zusammenhang heißen: Die meisten Menschen auf dieser Welt suchen nach einem letzten, großen, überirdischen Sinn, nach dem ewigen Glück, wahrer Gerechtigkeit, wirklicher Geborgenheit sowie der Wahrheit hinter Allem schlechthin, kurz: nach GOTT - mögen sie dies zugeben oder nicht, mag ihnen das bewusst sein oder nicht und mögen die Wege und Umwege dahin noch so komplex, verwirrt und undurchsichtig sein.
Denn dies ist „immanenter Bestandteil“ des Menschseins selbst von Anfang an, oder ein weiteres Mal mit den Worten des Apostels Paulus ausgedrückt: Der Schöpfer hat uns dieses Wollen und Suchen seiner selbst „ins Herz geschrieben“, und keine Philosophie, keine Ideologie und keine noch so tollen menschlichen Vorstellungen und Pläne werden dies jemals ändern können.
Und so ist die
verstärkte, wenn auch in vielen Bereichen diffuse, abergläubische oder ganz
einfach übertrieben-krankhafte neue Religiosisierung der Welt, die wir seit
wenigen Jahrzehnten erleben (, egal ob durch Islamisierung, Evangelikalisierung,
Esoterisierung, Gnostizierung, Buddhisierung, „Patchworkisierung“ etc.) auch
eine gewisse Spätreaktion auf die ebenso übersteuerte Säkularisierung,
Industrialisierung, Rationalisierung, Materialisierung Atheisierung und
Reheidnisierung insbesondere des Westens.
Es gibt da so einen schönen Spruch, der sinngemäß lautet: Wenn man Wahrheiten
zu lange unbeachtet lässt, verdrängt oder gar leugnet, tauchen sie irgendwann
und irgendwo in vergifteter Form wieder auf – und genau das erleben wir zurzeit
global auf vielfältige und dramatische Weise besonders in Form religiöser
Ausuferungen!
Die Kirche des Herrn geht dabei inmitten des allgemeinen Getümmels kollektiver
geistiger Verwirrung und Extremisierung dieser Welt und Zeit den Weg der
„goldenen Mitte“ - bzw. versucht dies zumindest. „Et…et“ – „sowohl als
auch“, lautet hier das uralte katholische „Zauberwort“, um die Schafe
zwischen allen Straßengräben rechts wie links oder sonstwo sicher und
unbehelligt ans Ziel zu führen. Das bedeutet beispielsweise:
„Glaube und Vernunft“ (, d.h. weder ein gottloser, weltimmanenter und
entsprechend geistig verengter, kalter Rationalismus noch ein schwärmerischer,
fanatisch blinder und rational unreflektierter Fideismus ),
„Tradition und
Moderne“ (, d.h. weder ein ideologisierter Modernismus mit Abkappung sämtlicher
kulturell-traditiver Wurzeln noch ein ins Nostalgisch-Restaurative abgleitender
und im ewig Gestrigen verharrender Traditionalismus),
„Schrift und
Überlieferung“ (, d.h. weder eine außerbiblische Verselbständigung kirchlicher
Dogmen noch ein alleiniges Kleben an einer 2000-jährigen Schrift ohne Auslegung
und weiterer Ausfaltung in der Dynamik des Heiligen Geistes),
„Christus und Kirche“ (, d.h. weder ein von Gott abgekoppelter und sich
selbst konstituierender „Glaubensverein“ noch ein Christus-„Tunnelblick“, der
die Kirche als die von Jesus selbst gestiftete und entsprechend autorisierte
Jüngergemeinde leugnet und verachtet),
„Gott und Mensch“ (,
d.h. weder ein vermeintlicher, den Menschen verabsolutierender und
vergöttlichender Humanismus ohne Gott noch ein übersteigerter „Gotteswahn“ unter
Geringschätzung oder gar Missachtung des Menschen und seiner Nöte) usw., usf..
So stammt auch das Wort
„katholisch“ vom griechischen „katholon“ ab, was schlicht bedeutet: „allgemein,
umfassend“. Dies meint nicht nur, dass der christliche Glaube zu jeder Zeit und
an jedem Ort dieser Welt die absolute Wahrheit und das vollkommene Heil
beinhaltet ( sog. „äußere Katholizität“ ), sondern auch, dass der Glaube an
Jesus Christus als den Gottessohn, Erlöser und Heilsbringer für diese Welt und
die Ewigkeit auch jeden einzelnen Menschen ganz umfassen, d.h. Körper, Seele und
Geist gleichermaßen durchdringen und ihn nicht nur privat, sondern auch
beruflich und in jedem Augenblick seines Lebens begleiten, führen, formen,
bewahren und heiligen soll ( sog. „innere Katholizität“ ).
Nur ein Mensch, der auf diese Weise voll und ganz in der Liebe Gottes steht,
überzeugt auch andere durch seine guten Früchte und kann damit erst wirkliche
Änderungen in den Gesinnungen und Herzen der Menschen bewirken. Denn wie
gesagt: Solange der Mensch nicht von innen her gesundet, kann er auch nicht „von
außen“ zur Genesung „gebracht“ werden – schon gar nicht von anderen, die
vielleicht selbst nicht gesund und nicht befreit sind.
Wie aber wird nun ein Mensch so, dass
er gute Früchte bringt und andere durch sein Vorbild überzeugen kann? Durch den
Glauben an Jesus Christus, den er mit der Taufe angenommen hat und der durch die
Firmung mit dem Heiligen Geist vervollkommnet und gestärkt worden ist – richtig.
Reicht das aber? Nein, denn der Mensch ist und bleibt auch nach diesen beiden
einmaligen sog. „Initiationssakramenten“ trotzdem sein ganzes langes Leben lang
ein wackliges und schwaches Pflänzchen, das ständig der geistlichen
Streicheleinheiten, Düngemittel und Begießung bedarf, um innerlich nicht zu
verwelken und all das wieder zu verlieren und preiszugeben, was ihm vom
liebenden Schöpfer einst ohne Verdienst geschenkt worden ist. Dazu braucht es
nun – wie Essen und Trinken für den schieren Erhalt des physischen Leibes -
zweierlei Arten von regelmäßiger „Zufuhr“: Erstens das Hören, Verstehen und
Aufnehmen von Gottes Wort im Geiste sowie zweitens die innere Annahme des
tatsächlichen überirdischen Wesens des Gottessohns Jesu Christi in persona und
damit erst Fähigkeit und „Drive“, das Wort Gottes auch in die Tat umzusetzen -
denn es nur zu wissen, aber nicht auszuführen und nicht zu verbreiten, ist
nutzlos für Gott und Mensch.
Ersteres erfolgt im Gottesdienst durch Lesung, Verkündigung des
Evangeliums und Predigt, Letzteres ebenfalls im Gottesdienst bei der Feier der
Heiligen Eucharistie, der Verköstigung von Fleisch und Blut des Herrn. Und jetzt
sind wir in der Tat bei ihrem (berechtigten) „Lackmustest für Katholiken“ –
nämlich des sog. „Transsubstantiations“-Verständnisses. Während
protestantisch ausgerichtete Kirchen und Glaubensgemeinschaften Jesu letztes
Abendmahl als rein symbolisches Erinnerungsritual feiern (sog.
„Konsubstantiations-Lehre“ – d.h. Jesus ist zwar bei dem Vorgang während des
Gottesdienstes ebenfalls real präsent, aber nicht in den Gestalten von Brot und
Wein, sondern quasi unsichtbar „daneben stehend“), vergegenwärtigen Katholiken
das letzte Abendmahl tatsächlich in der Weise, dass mit den durch den Priester
ausgesprochenen Wandlungsworten Jesu Brot und Wein tatsächlich und
„substantiell“ zu Leib und Blut des Herrn werden, auch wenn sie der
äußerlich-natürlichen Form nach selbstverständlich Brot und Wein bleiben.
Starker Tobak und absolut nichts für Kleingläubige und Zweifler – in der
Tat! „Was er sagt, ist unerträglich! Wer kann das anhören?“ stöhnten und
murrten gemäß Johannes 6, 60 schon vor 2000 Jahren seine eigenen Jünger, als
Jesus dies in seiner berühmten „Brotrede“ in der Synagoge von Kafernaum am See
Genezareth haargenau so verkündete, wie die katholische und orthodoxe Kirche es
übernommen haben und bis zum heutigen Tage treu lehren:
„Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von
diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist
mein Fleisch für das Leben der Welt (…) Wenn ihr das Fleisch des Menschensohn
nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch (…) Wer
mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm
(…)“ (Johannes 6, 48-56).
Nach dieser schon für damalige Ohren „unerträglichen“ Rede „zogen sich viele
Jünger zurück und wanderten nicht mehr mit ihm umher. Da fragte Jesus die Zwölf:
„Wollt auch ihr weggehen?“ Simon Petrus antwortete ihm: „Herr, zu wem sollen
wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Wir sind zum Glauben gekommen und
haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes“ (Johannes 6, 66-69).
Am Abend vor seiner Passion greift Jesus diese „unerträgliche“ Rede noch einmal
auf und setzt sie noch „unerträglicher“ in die Tat um:
„Und er nahm Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und reichte es ihnen
mit den Worten: „Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut dies zu
meinem Gedächtnis! Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch, und sagte: „Dieser
Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird“
(Lukas 22, 19f).
Nein, liebe Leut’, Jesus sagte nicht „Dies ist wie mein Leib, wie mein Blut“,
sondern er drückt mehrfach und unzweideutig aus, dass sich die irdischen
Gestalten von Brot und Wein tatsächlich und wesenhaft in seinen Körper und Geist
„verwandeln“ und jeder, der diese im Glauben zu sich nimmt, mystisch mit dem
Gottessohn vereinigt wird und das ewige Leben erhält. Und das griechische Wort
„anamnesis“ meint mit „Gedächtnis“ mehr als die bloße Erinnerung an eine
einmalige, in der Vergangenheit abgeschlossene Sache, sondern vielmehr die
ständige und lebendige „Vergegenwärtigung“ des „Originär-Vorgangs“. Daher auch
Jesu klare Aufforderung „Tut dies (, was ich eben selbst getan habe)…“
Nun, es ist ganz sicher nicht leicht und wahrlich eine große Prüfung, diese
„Transsubstantiation“ im Glauben anzunehmen und in diesem Bewusstsein auch die
Kommunion in der Heiligen Messe zu vollziehen. Aber es gehört „normalerweise“ –
wie der Autor auch zutreffend bemängelt - unumwunden zum Christsein mit dazu –
und zwar eigentlich nicht nur zum katholischen. Und genau hier sitzt der „Kasus
Knaxus“ für die Glaubenslauheit sowie Leb- und Lieblosigkeit vieler heutiger
Christen: Sie lehnen die Eucharistie als wahrhaft mystischen Vorgang entweder
von Haus aus theologisch ab oder aber sie nehmen zwar teil daran und wüssten
eigentlich auch, was es bedeutet, haben aber trotzdem keinen wirklich sicheren
und festen Glaubensstand in diesem Sakrament!
Und wenn man an die sog. „Wirkmächtigkeit“ eines von Gott eingesetzten heiligen
Sakramentes nicht oder nur schwach glaubt, kann es auch keine oder nur
dementsprechende Wirkung entfalten, denn der Glaube gehört als Antwort des
Menschen an das Angebot Gottes immer zwingend mit dazu – sonst kann sich der
„Schaltkreis“ bzw. „Blutkreislauf“ zwischen Gott und Mensch nicht schließen und
kein „Saft“ bzw. „Blut“ fließen.
(So konnte gemäß der Evangelien z.B. auch Jesus selbst in seiner Heimatstadt
Nazareth kein einziges Wunder vollbringen, weil man ihn dort ablehnte und nicht
glaubte…).
Also läuft der Hase auch
hier genau anders herum: Nicht „zum Glück tun sie das nicht“ ( , nämlich an dies
alles zu glauben), wie H. konstatiert, sondern im Gegenteil: zu ihrem
Glück und dem der ganzen Christen- und Menschheit sollten sie es tun! Denn wer es tut, der nimmt Christus wirklich in sich auf und damit
alles, was er in persona war/ist und getan hat/tut. Und dass dies das Beste und
Vollkommenste ist, was ein Mensch überhaupt tun kann und dass die Welt wahrlich
ein Paradies in Frieden und Glückseligkeit wäre, wenn alle so wären und
handelten wie der Heiland, müsste jeder zugeben, der das Evangelium aufmerksam
gelesen und reflektiert hat. Folglich ist es die tiefe und feste Überzeugung
der Kirche, dass der einzige Weg zum wahren Heil jedes einzelnen Menschen wie
auch der Menschheit insgesamt letztlich nur darin besteht, den Gottessohn,
Erlöser und Retter Jesus Christus im wahrsten Sinn des Wortes in sich
aufzunehmen. Alles andere wird sich dann wie von selbst abrollen. Denn in
Johannes 14, 6 sagt der Herr:
„ICH bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Keiner kommt zum Vater außer
durch mich.“
Und nur, wer den Menschen – und gerade den Muslimen - etwas derart
Gigantisches anbieten kann wie die Einswerdung mit dem lebendigen und liebenden
Gott selbst, der kann sie wirklich gewinnen und ihnen eine echte Perspektive
schenken – so, wie es der Atheismus oder ein sonstiger „Ismus“ nie konnte, jetzt
nicht kann und auch nie können wird!
Nur so kann letztlich auch die Islamisierung des Westens und der ganzen Welt
gestoppt bzw. umgewandelt werden: durch ein überzeugtes, authentisch und
evangelienmäßig glaubendes, lebendes und handelndes Christentum - und
selbstverständlich nicht durch jenen verrotteten und vertrottelten Haufen, den
Sie da in ihrem Essay beschreiben und fälschlicherweise mit „dem Glauben“, „dem
Christentum“ oder „der Kirche“ gleichsetzen. Das bedeutet gleichzeitig aber
nicht, nicht auch dort politisch gegen die Islamisierung vorzugehen, wo dies
sachlich angezeigt, rechtskonform und notwendig ist, denn entgegen aller
falscher Meinungen sind auch und gerade Christen dazu aufgerufen, sich politisch
zu engagieren, wie gerade Papst Benedikt XVI. unlängst wieder angemahnt hatte –
insbesondere dann, wenn die rechtsstaatliche Ordnung unserer Demokratien
durch den Versuch der Einführung einer Parallel- bzw. Gegengesetzgebung
augenscheinlich in Gefahr gerät. Denn die ( richtige und gesunde)
institutionelle Trennung von Kirche und Staat darf keineswegs als ein Verbot
politischer Betätigung oder einer diesbezüglichen Apathie missverstanden werden!
Doch reichen weder ein gutes christliches Vorbild noch der politische Kampf
alleine aus, dem Islam Herr zu werden, denn ohne Bekehrung der Herzen (der
Muslime) wird der Islam nicht aufzuhalten bzw. in das Christentum umzuwandeln
sein – insbesondere wenn er solch dämonische Züge und Dimensionen in sich
birgt, wie er es sowohl phänotypisch als auch der Schrift nach offenkundig tut.
Hier brauchen wir Menschen Hilfe „von oben“. Der dreifaltige Gott
kann und wird uns ( - die Muslime eingeschlossen - ) diese Hilfe schicken,
wenn…ja, wenn wir ihn nur bitten. Denn „Bitte“ heißt auch vor Gott das
Zauberwort, auch wenn manche von uns es vor lauter aufgeklärtem Stolz kaum noch
raus bringen.
Das gläubige und aufrichtige Gebet zum Vater im Himmel durch seinen Sohn
Jesus Christus im Heiligen Geist ist aber unbedingt erforderlich, wenn wir den
Ungeist des Islam bekämpfen wollen – ansonsten wird es nicht funktionieren, da
bei dieser Angelegenheit Mächte am Werke sind, die uns Menschen weit übersteigen
und zu denen wir keinen „operativen Zugriff“ mehr haben.
Wir können mit keiner
Aufklärungsbroschüre, keiner Bürgerinitiative, keiner Gesetzesänderung, keiner
Demo, keiner Zuwanderungsbeschränkung, keinen Integrationsangeboten und auch
keinen polizeilichen oder militärischen Maßnahmen erreichen, dass ein Mensch aus
sich selbst heraus sein Herz öffnet, um „seine“ ihm hochheilig erscheinende
Religion zu „verraten“ und einen anderen Glauben anzunehmen. Dies vermag nur
Gott selbst in Form des Heiligen Geistes. Dieser tut aber so lange nichts,
solange wir es nicht wollen und ihn nicht darum bitten. Denn solange wir es
nicht wollen, ist ja auch offenkundig entweder die Einsicht in das Übel (noch)
gar nicht vorhanden oder aber es fehlen schlicht Glaube, Hoffnung und Vertrauen
in Gott, dass er es beseitigen oder uns zumindest dabei helfen könnte. Durch
unser Nicht-Bitten signalisieren wir Gott jedenfalls, dass uns entweder die
Sache gar nicht so wichtig erscheint oder aber, dass wir auf seinen Beistand
pfeifen, weil wir denken, wir könnten es selber bzw. uns an Ihm selbst
eigentlich gar nichts liegt. Würden wir denn jemandem helfen, der uns gar nicht
bittet und uns auch sonst am liebsten aus dem Weg geht? Jesus Christus sagt:
„Wer da bittet, dem wird gegeben werden. Wer da klopft, dem wird aufgetan
werden.“
Nehmen wir den Herrn beim Wort, überwinden wir unseren falschen Stolz und tun
es einfach!
Das bedeutet aber wiederum nicht, alles nur Gott zuzuschieben und selbst inaktiv zu bleiben/werden. Karl Martell im 8. Jahrhundert, die Kreuzritter im Mittelalter, die christliche Flotte im 16. Jahrhundert bei Lepanto sowie die vereinten christlichen Heere im 17. Jahrhundert bei Wien konnten den Islam nicht aufhalten, weil sie nur beteten. Sie konnten ihn aber auch nicht aufhalten, weil sie nur kämpften. Sondern sie konnten ihn aufhalten, weil sie – wiederum wahrhaft „katholisch“ ( „et, et“ - "sowohl als auch") - beteten und kämpften!
Und genau das müssen wir heute auch wieder tun, um der globalen Aggression des radikalen Islam standhalten zu können - wenn auch mit anderen Methoden freilich. Heute gilt:
Bete und handle – Ora et age!
Achja…noch etwas: Wenn Sie
schon Spinoza mit dem Satz „Der freie Mensch denkt an nichts weniger als an
den Tod, und seine Weisheit ist nicht eine Betrachtung des Todes, sondern des
Lebens“ zitieren, dann sind wir trotz allem vielleicht gar nicht mal so weit
auseinander, wie es vordergründig den Anschein haben mag, denn der
Messias sagte gemäß Lukas 20, 38 bereits über 1.600 Jahre vorher:
„Gott aber ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden!“
Christus lädt jedenfalls auch Sie und alle anderen herzlich zur
Mitarbeit in seinem Reich ein, deren Keimzelle er schon vor 2000 Jahren hier auf Erden
legte!
Als nützliche Idioten für
einen rein atheistisch orientierten Kampf gegen den Islam werden sich überzeugte
Christen allerdings nicht einspannen lassen.
Gesegnete Grüße und nix für ungut!
Replik auf einen Muslim
(in Zwischenzeilen)
"Hallo,
nach Durchsicht ihrer Webseite muß ich leider feststellen daß sie voller Haß und Vorurteile gegenüber den Islam und die Muslime ist.
- Wahrheit und Fakten haben nichts mit Hass und Vorurteilen zu tun. Hätten Sie die Seiten nicht nur "durchgesehen", sondern auch GELESEN, könnten Sie nicht so urteilen.
Sie reißen Koranzitate aus ihren Zusammenhängen raus und "basteln" sich ihren aggressiven und gewaltbereiten Islam zusammen.
- nichts ist "entrissen", sondern möglichst in der Bedeutung übernommen, die der Kontext in sich birgt.
Wären gläubige Muslime, ich spreche nicht v. säkularen, annährend so wie die Moslems, die sie auf ihrer Webseite versuchen darzulegen, dann wäre Deutschland und die Welt in einer ganz anderen Sicherheitslage als jetzt.
- erstens haben wir genau diese "Sicherheitslage" zum Teil eben schon! Und zweitens beschreiben wir nicht "die Moslems", sondern "den Islam", wie er sich authentischer Weise aus dem Koran ergibt und zu erheblichen Anteilen auch seine Geschichte über praktiziert worden ist.
Was den sog. isalmischen Terrorismus betrifft so sind die Gründe dafür nicht zuletzt durch die willkürliche Staatsgründung Israels mit der einhergehdenden millionenfachen Vertreibung und Ermordung der autochtenen Bürger Palästinas, der völkerrechtswidrigen Angriffskriege gegen Afghanistan zur Zeiten der Sowjets und aktuell durch die amerikaner und ihrer allierten im Irak und Afghanistan resultierend.
- natürlich provozieren und begünstigen manche weltlichen Ereignisse und unglückliche politischen Entscheidungen den militärischen Jihad, aber
1. ist die Staatsgründung Israels nicht willkürlich, sondern historisch berechtigt und völkerrechtlich legitimiert (, was aber keineswegs alles gutheißt, was gewisse israelische Politiker im einzelnen dann daraus gemacht haben),
2. nicht nur die "Palästinenser" (, die es im übrigen rein begrifflich vor der Umbenennung dieser Region durch die Römer vor 2000 Jahren überhaupt nicht gab,) sind dort "autochthon", sondern auch und gerade die Juden, die schon vor knapp 4.000 Jahren (mit "Unterbrechungen") dort ansiedelten!
3. Die Sowjets führten in den 80er-Jahren tatsächlich einen unprovozierten Angriffskrieg gegen Afghanistan, während die Amerikaner den Afghanen damals ganz entscheidend bei der Verteidigung ihres Landes HALFEN! Der Angriff seitens der USA im Jahre 2001 ist aber "nur" eine punktuelle militärische REaktion auf den 9/11-al-Quaida-Anschlag ohne Eroberungs- und langfristigen Besatzungswillen und somit - rein politisch und völkerrechtlich - auch legitim. Über den Irak-Einsatz kann man sicherlich streiten, und wir verteidigen bestimmt nicht alles, was "der Westen" tut oder getan hat...Ich will hier keinesfalls alle terroristischen Aktivitäten im Namen d. Islams gutheißen jedoch befürworte ich den legitimen Widerstand gegen völkerrechtswidrige Besatzungen und sehe mich darin in meinem Glauben, den Islam, bestärkt.
- mag schon sein, aber das hat dann weniger mit der Religion "Islam" etwas zu tun als vielmehr mit einer normalen menschlichen Verteidigungsreaktion aus nachvollziehbarer subjektiver Sicht.Was die Gegenüberstellung v. Islam und Christentum anbetrifft, so empfehle ich ihnen erstmals zu versuchen eine Einigung unter Christen zu erzielen u.a. bezgl. der Trinität, eine der Glaubensschwerpunkte des Christent., auch wenn die Mehrheit sie ERST nach dem Konzil zu Nicäa unter Gewaltanwendung und Drohungen seitens des Papstes und der kirchlichen Authoritäten, akzeptieren MUSSTE.
- hier gäbe es viel zu sagen, aber dies nur kurz: Die katholische Kirche als die (autoritativ-sukzessiv) legitime und (theologisch-dogmatisch)vollkommene Kirche Christi hat bzgl. der Trinität eine eindeutige Position, die sich auch entsprechend aus dem Evangelium in Verknüpfung mit logischen Denkprozessen herleiten lässt. Die Grundlagen hierfür waren schon zu Jesu, Petri und Pauli Zeiten gelegt, jedoch bedurfte es - da die Jüngerschaft Jesu am Anfang ja nur ein paar tausend Leute waren, die sich auch noch ganz wesentlich mit Pharisäern und Römern herumschlagen musste, und die damalige Zeit noch nicht über die heutigen Möglichkeiten der schnellen und großräumigen Nachrichtenübermittlungen und der sonstigen Infrastrukturen verfügte - noch eine geraume Zeit, bis sich eine organisierte und auch hierarchisch geordnete Glaubensgemeinschaft herausgeschält hatte, die kompetent, autoritär und eben auch "jurisdiktionell" die Glaubenskonstitutionen - gerade im Kampf gegen bestimmte Häresien - festlegen konnte (und auch musste!).
Unter d. Christen gibt es auch eine Glaubensrichtung, die Unitarier, die die Trinität vehement abstreiten.- Häretiker (s.o.), denn: "Der Vater und ich sind eins" (Johannes 10, 30), "Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen!" ( Matt. 27, 54) "Wenn aber der Menschensohn kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm wird er sitzen auf dem Thron seiner Herrlichkeit." (Matt. 25, 31) "...tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes..." (Matt. 28, 19) etc. etc...
Ist es mit ihrem Glauben zu vereinbaren das der, nach christl. Auffassung, Gottessohn, gemäß wahrer Gott v. wahren Gott, seinen "Gottvater" kurz vor der Kreuzigung damit beschuldigt bzw. Gott vorwirft, ihn verlassen zu haben? Was ist das für ein Gott? Sorry..
- Jesus Christus war ("unvermischt", aber auch "ungetrennt", wie es theologisch so schön heißt) EINE Person in ZWEI Naturen - nämlich der menschlichen und der göttlichen. Als Mensch war er allen Dingen ausgesetzt, denen auch wir ausgesetzt sind ( - sonst wäre ja auch seine ganze Leidensgeschichte und sein Widerstand gegen die Verführungen Satans bedeutungslos bzw. "easy going"). Als Gottessohn befolgte er letztlich jedoch alles, was der Vater ihm auftrug. Es kam daher - in bestimmten, wenigen Extremsitutationen - auch zu einem gewissen inneren Widerstreit zwischen rein menschlichem Überlebenswillen und göttlicher Berufung, den aber die göttliche Natur Jesu letztlich IMMER gewann. Gerade das Seufzen am Kreuz im Todeskampf belegt, dass Jesus wirklich auch leidender Mensch war und nicht ein abgehobener Superman, dem sowieso keiner und nichts etwas anhaben kann. Dies schmälert seine "Leistung" nicht, sondern erhöht sie vielmehr noch und macht sie umso glaubwürdiger. Denn Gottes Liebe ist SO groß, dass er sogar "SICH SELBST" opfert, um UNS zu retten - etwas, was Mohammed oder Allah NIE getan haben und auch nie tun würden vor lauter transzendentaler Erhabenheit.
Wie kann Gott Gott verlassen? Gott ist doch derjenige der niemanden bedarf, jedoch alle Ihn bedürfen.
- Das Sterben Jesu war ERFORDERLICH und schon seit jeher der Plan von Gottvater ("..so wie der Menschensohn (...)gekommen ist (...), dass er diene und sein Leben gebe zur Erlösung für viele", Matt. 20, 28) , UM die Menschheit von ihren Sünden zu erlösen, denn ohne diese ERLÖSUNG wären WIR ALLE des ewigen Lebens im Himmel verlustig gegangen und der Hölle geweiht kraft unserer begangenen und vor allem ungetilgten Sündenlast. Und schließlich hat Gottvater (bzw. der Heilige Geist) Jesus ja auch wieder konkret auferstehen lassen, um ihn dann endgültig in den Himmel aufzunehmen bzw. "zurückzuholen". Durch die Kreuzigung ist also - entgegen der typisch irdisch-menschlichen Vorstellung - nichts verloren, sondern ALLES GEWONNEN! Wer es fasst, der fasse es... Unabhängig hiervon geben wir auch zu bedenken, dass nach dem Koran Allah die meisten Menschen in die Hölle werfen wird (, zumal ja auch nur der im Kampf für den Islam Sterbende eine sichere und sofortige Gewähr für's Paradies hat). Sarkastischer Weise könnte dies - auch nach christlicher Anschauung - sogar tatsächlich passieren, da Muslime, die nicht an die Erbsünde glauben und daher eine Erlösung von ihren Sünden in selbstgerechter Weise nicht für nötig halten, eben auch entsprechend SÜNDENBELADEN und UNBEFREIT vor das Jüngste Gericht treten müssen - wo nur noch Gnade und Erbarmen der Heiligen Dreifaltigkeit sie retten kann (, was allerdings für alle gilt). Dennoch ist es besser und sogar notwendig - nicht zuletzt auch schon für DIESES irdische Leben - sich bereits JETZT UND HIER von Christus erlösen zu lassen per Taufe und Bußsakrament.
Desweiteren gibt der Vatikan zu das die Bibel sexistische und rassistische Äußerungen enthält, wie kann Gott derartig entgleisen bzw. die Jünger/Apostel derartig falsch inspirieren?
- uns ist weder etwas von "sexistischen" oder "rassistischen" Äußerungen der Bibel - insbesondere des Evangeliums - noch von einem "Zugeben" solcher durch den Vatikan etwas bekannt. Unabhängig hiervon muss immer GENAU beachtet werden, WER in bestimmten Schriften WAS sagt und tut (Gott, Prophet oder "normaler" Mensch?) und um WELCHE ART von Schriften es sich dabei handelt (konkreter Bericht, Allegorie, Psalm o.ä.?), da insbesondere das Alte Testament ja die judeochristliche Ur- und Heilsgeschichte umfasst, in der in erster Linie vom Werden und Suchen des jüdischen Volkes nach seinem Gott BERICHTET wird - mit allen Unzulänglichkeiten, Entgleisungen und Irrungen und Wirrungen, die das auserwählte Volk sich damals geleistet hat, weil es immer wieder vom rechten Glauben abfiel und eben ENTGEGEN Gottes Weisungen (und NICHT IN ENTSPRECHUNG!) handelte. Außerdem wird nach dem heutigen Sprachgebrauch sehr schnell etwas schon als "sexistisch" oder "rassistisch" bezeichnet, was aber diese Tatbestände begrifflich gar nicht wirklich erfüllt - während der Koran ja tatsächlich von Sexismus (vgl. Sure 4, Vers 34) und auch von konkreter HETZE gegen "Ungläubige" - auch wenn diese keine "Rasse" sind - stellenweise nur so überquillt.
Nach all den Recherchen die ich über die Bibel betrieben habe und den mir vorliegenden Informationen komme ich zu der Auffassung daß die Bibel eine willkürliche Zusammenstellung eines Teiles der damals verfügbaren Texte ist. Viele Evangelien und andere Texte wurden dabei nicht in die Bibel übernommen und gelten als apokryph (= verborgen, geheim) . Dazu gehören die Evangelien nach Petrus, Maria, Philippos, Thomas, Nikodemus, Bartholomäus und das Evangelium der Wahrheit, weiterhin die Kindheitsevangelien nach Thomas und Jakobus, das Thomasbuch, die Offenbarung Adams, die Geheimschrift des Johannes, die Apokalypse des Moses, die Apokalypse des Petrus, die erste Apokalypse des Jakobus und die Himmelfahrt des Jesaja. Alle 15 hier aufgeführten Texte sind im Buchhandel erhältlich.
- Ganz richtig. Aber wissen Sie auch, WARUM diese Texte - die im übrigen (, wie sie selbst schon schreiben) von jedermann nachgelesen werden können und daher gar nicht mal mehr so "apokryph" sind - nicht in den biblisch-kirchlichen Kanon aufgenommen worden sind? Nicht deswegen, weil da "böse" oder "gefährliche" Geheimwahrheiten drin steckten, die den gesamten christlichen Glauben zusammenbrechen lassen würden, sondern ganz einfach deswegen, weil ihre Authentizität - aus verschiedenen Gründen - nicht genügend verifiziert werden konnte. Bisweilen gibt es hier sogar Geschichten, die über NOCH MEHR Wundertaten Jesu berichten, mit denen die Kirche auch noch mehr "brillieren" könnte/hätte können. Aus welchen finsteren Gründen sollte sie diese Texte dann vor der Öffentlichkeit "verstecken"?
Viele Elemente des christlichen Glaubens wurden erst später eingeführt. Jesus wußte noch nichts davon 14 : Weihwasser (120 n.Chr.), Bußübungen (157n.Chr.), katholische Mönche (348n.Chr.), letzte Ölung (550n.Chr.), Fegefeuer (593n.Chr.), Anrufung Mariae (715n.Chr.), Fußkuß des Papstes (809n.Chr.), Heilig- und Seligsprechung (993n.Chr.), Glockentaufe (1000n.Chr.), Zölibat (1015n.Chr.), Ablässe (1119n.Chr.), Sakrament der Ehe (1139n.Chr.), Dispensation und Erhebung der Hostien (1200n.Chr.), Inquisition (1204n.Chr.), Ohrenbeichte (1215n.Chr.), unbefleckte Empfängnis Mariae (Dogma: 1854n.Chr.), Unfehlbarkeit des Papstes (1870n.Chr.), leibhaftige Himmelfahrt Mariae (Dogma: 1950n.Chr.)
(14 Quelle: Hans A. Pestalozzi, "Auf die Bäume ihr Affen")
1.: WARUM recherchieren Sie eigentlich ausnahmsweise nicht mal bei der Institution, welche die "Rechte" auf die "Primärliteratur" hat, nämlich der Kirche selbst - und sei es auch nur der Fairneß halber und um zumindest mal ein "ausgewogenes Bild" zu bekommen - , als nur die Sekundär- (oder besser "Tertiär-)Literatur von gewissen Einzelindividuen und bestimmten politisch-philosophischen Richtungen zu studieren, die die Kirche und den christlichen Glauben von vornherein ablehnen bzw. zerstören wollen?? Die entscheidenden Begebenheiten und Glaubenswahrheiten des Evangeliums ( nämlich Gottessohnschaft Jesu, sein Erlösungstod für uns und seine Auferstehung etc.) sind - gerade nach neuerer Bibelforschung - bereits zu einer Zeit aufgeschrieben worden, als noch AUGENZEUGEN lebten.
Im übrigen ist der lose, nur fragmentarisch erhaltene und sowohl inhaltlich als auch chronologisch höchst chaotisch zusammengewürfelte Leder-, Baumrinden- und Palmzweigen-Salat, den Mohammed nach 23 Jahren "Eingebung" seinen Nachfolgern als "Quran" hinterlassen hat und der sich in vielen Punkten sogar inhaltlich widerspricht (, nachdem Mohammed sogar zugegeben haben soll, bestimmte Verse "vergessen" zu haben bzw. vergessen machen zu wollen,) sicher am allerwenigsten dafür geeignet, irgendeinen Anspruch auf Authentizität erheben zu können!
2.: Selbstverständlich hat sich der christliche Glaube in den letzten 2000 Jahren (auf der Grundlage des Evangeliums) weiterentwickelt, denn dies war ja sogar auch der ausdrückliche Wunsch des Messias, als er nach seiner Himmelfahrt an Pfingsten den Heiligen Geist auf seine Kirche herabsandte - "den Beistand, der Euch alles lehren wird"! Deswegen ist der christliche Glaube - im Gegensatz zum islamischen - auch nicht statisch-starr, sondern stets in dynamischer Fortentwicklung und Ausfaltung auf Basis des andauernden (natürlichen wie geistlichen) Schöpfungsflusses - wenngleich er seine Grundprinzipien nie verlassen darf und wird. In ihrer geistlichen Kompetenz, die sie sich nicht selbst zugeteilt hat, sondern die ihr ungefragt und ungebeten vom Heiligen Geist als Auftrag, Gnade und Berufung ZUGEWIESEN wurde, hat die Kirche die Lehre Christi weiter entfaltet - was notwendig ist, da die die Bibel auf die Umstände späterer Epochen selbstverständlich keine erschöpfende Antwort mehr auf alles geben kann ( von den entscheidenden Grundwahrheiten abgesehen). Die entwickelte Lehre hat sich dabei trotzdem immer am Evangelium zu orientieren. Dabei ist auch zu unterscheiden zwischen allgemein und zeitlos gültigen Lehramtsaussagen, die nur der Papst bzw. die Bischöfe im Einklang mit ihm treffen darf/dürfen, und bestimmten Verwaltungsverfügungen, Traditionen, Bräuchen und anderen Nebenwerken, die für eine bestimmte Situation, Region und oder Zeit gelten und relativen, d.h. veränderungsfähigen Charakter haben. Die meisten Punkte, die SIE hier oben genannt haben, lassen sich dabei sogar DIREKT aus dem Evangelium ableiten, aber das würde jetzt wirklich zu weit führen...
Die Offenbarung des Johannes ist nicht von dem Johannes, der das Evangelium schrieb, sondern laut Eusebius stammt sie von Cerinth. Das Matthäusevangelium ist nicht vom Apostel Matthäus, sondern basiert auf dem älteren Markusevangelium und Markus war weder Jünger noch Augenzeuge. Der erste und zweite Petrusbrief sind Fälschungen. Von den Paulusbriefen sind vermutlich unecht der Epheserbrief, der Kolosserbrief, der zweite Thessalonicherbrief, der erste und zweite Timotheusbrief und der Titusbrief. (16 Quelle: Uta Ranke Heinemann, "Nein und Amen", Hoffmann und Campe, Seite 257 ff.) Es ist durchaus legitim, einen Künstlernamen zu verwenden. Es ist aber Betrug, wenn man behauptet, man sei der Apostel Paulus.
- dazu gäbe es wiederum viel zu sagen bzw. zu korrigieren, aber es ist müßig, hier noch weitere Nebenkriegsschauplätze zu eröffnen. Was wirklich wichtig ist, haben wir Ihnen oben mitgeteilt, damit Sie erst einmal ein Grundverständnis dieser Dinge erwerben und ein bisschen Ordnung in das wild durcheinandergeschüttelte (und zudem wichtiger Teile beraubte) Puzzle bekommen...
Die Stelle "Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes" (Mt 28,19) wurde erst nach dem Konzil zu Nizäa eingefügt. Jesus beschränkte seinen Missionsauftrag nur auf die Juden. (Quelle: Uta Ranke Heinemann, "Nein und Amen", Hoffmann und Campe, Seite 260) Den Befehl für die Missionierung und Taufe der Heiden gibt es also nicht.
1. Es ist eine unbewiesene, bestenfalls strittige Behauptung, dass Jesus diesen Satz originalgetreu so nicht gesprochen haben soll.
2. Was ist mit den Seligpreisungen (Matth. 5, 3ff)? Dürfen Hungernde, Dürstende, Trauernde, verfolgte usw. etwa nur Juden sein?
Dem Hauptmann von Kapernaum ( Matt. 8, 5ff)? Matthäus 9, 13 ("Ich bin gekommen, die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.")?Matthäus 10, 32 ("Wer nun mich bekennt vor den Menschen, den will ich auch bekennen vor meinem himmlischen Vater.")?
Matthäus 12, 50 ("Denn wer den Willen tut meines Vaters im Himmel, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter")?
Die Übertragung der "Jünger-Rekrutierung" an Petrus: "ALLES, was Du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein." (Matt. 16,19)?
Das alles würde überhaupt keinen Sinn machen, wenn Jesu Jüngerschaft sozusagen nur "inzestös" unter ihresgleichen stattfinden dürfte (völlig ungeachtet noch der eindeutigen Heiden-Missionierung durch Paulus)!
Das 5. Gebot heißt ursprünglich "Du sollst nicht töten, weder Mensch noch Tier". Gefälscht auf dem Konzil zu Nizäa (325).
(Quelle: Helmut Wandmaker: Willst Du gesund sein, vergiß den Kochtopf (Goldmann Verlag) , Seite 341 Seite 77w))
- Ursprünglich hieß es nach unserer Kenntnis ganz allgemein "Du sollst nicht morden" - was das sinnlose, d.h. nicht auf Selbsterhaltung ausgerichtete Töten von Tieren ohnehin analog mit umfasst (, was aber auch gar nicht großartig strittig ist).
Seien sie nicht so unbarmherzig dem Islam und den Muslimen gegenüber,
- man kann nur barmherzig gegenüber MENSCHEN ( nicht gegenüber Ideologien ) sein, und das sind wir auch gegenüber den Muslimen, wie schon der Text auf unsere Hauptseite und in der "Erklärung" eindeutig beweist - aber eben nicht gegenüber einer schweren und folgenreichen religiösen Irrlehre!der Koran lobt die Christen als "die den Muslimen am freundlichsten gesonnene Menschen, weil es unter Ihnen Priester und Mönche gibt und weil Sie nicht hochmütig sind" , im Gegensatz zu den Juden und den Götzenanbetern.
- zunächst schon, aber diese Stelle stammt von einer ganz frühen Zeit in Mekka, in der Mohammed noch machtlos war und sich mit Juden und Christen noch arrangieren wollte/musste. Später, als man ihn als "Propheten" nicht akzeptieren wollte, er aber genügend Anhänger und Kämpfer hatte, änderte er plötzlich seine Meinung und machte aus den Christen "Ungläubige" (Sure 5, Vers 17) und sogar - neben Juden - "schlechteste Geschöpfe" (Sure 98, Vers 6). Und bei Sure 57, Vers 27 heißt es ausdrücklich: "Das Mönchstum aber erfanden sie selbst." Und "dummerweise" gibt es ja im Koran den Grundsatz, dass die neuen Verse die alten aufheben im Konfliktfall. So viel zu Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit des "Siegels der Propheten"...
Der Muslim wird angemahnt mit Andersgläubigen mit Weisheit und schöner Ermahnung zu "streiten", dem Muslim teilt Allah/Gott desweiteren mit, das, wenn Er es wollte, alle Menschen zu einer Religionsgemeinschaft bzw. einer Rasse hätte machen lassen können, also obliegt es dem Muslim NICHT Andersgläubige, entgegen dem Wirken von Allah/Gott mit Gewalt zu konfessionieren, denn dann würde sich der Muslim gegen den Willen Gottes/Allahs auflehnen und etwas was Allah ja nicht wollte mit Gewalt durchsetzen, ganz klar heißt es in Sure 2, Vers 256 sinngemäß: "Es gibt keinen Zwang im Glauben. Der wahre Weg ist nun klar erkennbar geworden gegenüber den Unwahren..."
- Sorry, aber da unterliegen Sie einem schweren Irrtum (und beweisen zudem nebenbei schon wieder, unsere Seite nicht richtig gelesen zu haben), denn dieser Vers bezieht sich laut dem renommierten Orientalisten und Mohammed-Spezialisten Professor Nagel NICHT auf das "Aussenverhältnis" gegenüber Anders- oder Ungläubigen, sondern allein auf das INNENVERHÄLTNIS der muslimischen Gemeinde (Umma) untereinander und soll nur verhindern, dass der eine Muslim dem anderen religiöse Vorschriften erteilen soll (Ausgangspunkt seien Streitigkeiten bei der akkuraten Tieropferpraxis gewesen). Und der Hauptgrund für die etwas zurückhaltende "Mission" des historischen Islam war einfach der, dass man nach den Feldzügen und der Expansion des Reiches ja auch genügend rechtlose bzw. minderwertige Sklaven und Arbeiter (Dhimmis - "Schutzgeldunterworfene") brauchte, um das Ganze aufrecht zu erhalten, denn es konnte und durfte ja schließlich nicht jeder zur "besten Gemeinde" zählen, denn wer hätte sonst die ganze Arbeit verrichten sollen?
Was immer man Ihnne über Islam und die Muslime vermittelt hat, sie sind grundlegends falsch, bitte informieren sie sich vorher erst aus richtigen Quellen,
- das empfehlen wir IHNEN! Sie dürfen uns gerne widerlegen, wenn Sie es schaffen. ;-)
bevor sie derlei falsche und hetzerische Thesen ins Web stellen, sowas ist meines Erachtens auch nicht mit der Nächstenliebe im Christentum zu verinbaren, worauf sie ja anscheinend so großen Wert legen.
- Wahre Nächstenliebe beginnt gerade mit der Mitteilung der Wahrheit, auch wenn sie (zunächst) bitter ist, denn der Vater der Lüge ist der Teufel, und der hat mit der Nächstenliebe überhaupt nichts am Hut!
Dass wir nichts gegen Sie und die Muslime persönlich haben, sondern Sie wirklich ernst nehmen und eigentlich nur für Christus gewinnen möchten, müsste Ihnen einleuchten, denn sonst hätten wir wohl nicht so viel Zeit und Mühe mit dieser Antwort aufgewendet.
Der christliche Glaube ist ja auch nicht "unsere" Religion, die wir sozusagen als Exklusiv-Club erfunden hätten, um uns damit über andere zu erheben bzw. andere auszugrenzen, sondern Christen sind im Prinzip "nur" die Menschen, die Jesus als den Messias erkannt und angenommen haben - egal, von welchem Teil der Erde sie stammen, welchen kulturellen Background sie haben und über welche Bildung (oder auch Nicht-Bildung) sie verfügen. Hier geht es nicht um die Eroberung und Gewinnung vergänglicher irdischer Reiche oder Güter, sondern um die Rettung der SEELEN für die EWIGKEIT!
Gruß
MC
In diesem Sinne
Viele Grüße und Gottes Segen,
DVC
P.S.: Wir beten für Sie."