WORT GOTTES

(nach katholischer Leseordnung unter Verwendung der Bibel-Einheitsübersetzung von 2016)
 



 

17.09.2023

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus (18,21-35): Über die Pflicht zur (unbeschränkten) Vergebung

21 Da trat Petrus zu ihm und fragte: Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn er gegen mich sündigt? Bis zu siebenmal? 22 Jesus sagte zu ihm: Ich sage dir nicht: Bis zu siebenmal, sondern bis zu siebzigmal siebenmal. 23 Mit dem Himmelreich ist es deshalb wie mit einem König, der beschloss, von seinen Knechten Rechenschaft zu verlangen.[2] 24 Als er nun mit der Abrechnung begann, brachte man einen zu ihm, der ihm zehntausend Talente schuldig war. 25 Weil er aber das Geld nicht zurückzahlen konnte, befahl der Herr, ihn mit Frau und Kindern und allem, was er besaß, zu verkaufen und so die Schuld zu begleichen. 26 Da fiel der Knecht vor ihm auf die Knie und bat: Hab Geduld mit mir! Ich werde dir alles zurückzahlen. 27 Der Herr des Knechtes hatte Mitleid, ließ ihn gehen und schenkte ihm die Schuld. 28 Als nun der Knecht hinausging, traf er einen Mitknecht, der ihm hundert Denare schuldig war. Er packte ihn, würgte ihn und sagte: Bezahl, was du schuldig bist! 29 Da fiel der Mitknecht vor ihm nieder und flehte: Hab Geduld mit mir! Ich werde es dir zurückzahlen. 30 Er aber wollte nicht, sondern ging weg und ließ ihn ins Gefängnis werfen, bis er die Schuld bezahlt habe. 31 Als die Mitknechte das sahen, waren sie sehr betrübt; sie gingen zu ihrem Herrn und berichteten ihm alles, was geschehen war. 32 Da ließ ihn sein Herr rufen und sagte zu ihm: Du elender Knecht! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich angefleht hast. 33 Hättest nicht auch du mit deinem Mitknecht Erbarmen haben müssen, so wie ich mit dir Erbarmen hatte? 34 Und in seinem Zorn übergab ihn der Herr den Peinigern, bis er die ganze Schuld bezahlt habe. 35 Ebenso wird mein himmlischer Vater euch behandeln, wenn nicht jeder seinem Bruder von Herzen vergibt.

Heißt das umgekehrt nun, dass beim "78. Mal" dann aber wirklich Schluss ist mit dem ewigen lästigen Vergeben? Nein, Jesus meint IMMER und ALLES - so wie es GOTTVATER mit uns selbst auch getan hat und ständig weiter tut! NOTWENDIG dazu ist aber die VORHERIGE REUE und VERGEBUNGSBITTE des Sünders, wie das Gleichnis (indirekt) ebenfalls zeigt! Dies wird bei mancher Predigt leider oft "vergessen", wodurch bisweilen die (diesbezüglich von Muslimen zu Recht kritisierte) falsche Vorstellung aufkeimt, dass im Christentum Bosheit und Ungerechtigkeit grundsätzlich auch noch mit Straflosigkeit "belohnt" würden... Dennoch ist es zweifellos richtig, dass der "christliche Gott" dem reuigen Sünder gegenüber unendlich größere BARMHERZIGKEIT walten lässt als der erbsenzählerische und äußerst grausam richtende Koran-Allah!   


Erste Lesung aus dem Buch Jesus Sirach (27,30 - 28,7):

30 Groll und Zorn, auch diese sind Gräuel / und ein sündiger Mann hält an ihnen fest.1 Wer sich rächt, erfährt Rache vom Herrn / seine Sünden behält er gewiss im Gedächtnis. 2 Vergib deinem Nächsten das Unrecht, / dann werden dir, wenn du bittest, deine Sünden vergeben! 3 Ein Mensch verharrt gegen einen Menschen im Zorn, / beim Herrn aber sucht er Heilung? 4 Mit einem Menschen gleich ihm hat er kein Erbarmen, / aber wegen seiner Sünden bittet er um Verzeihung? 5 Er selbst - ein Wesen aus Fleisch, verharrt im Groll. / Wer wird seine Sünden vergeben? 6 Denk an das Ende, lass ab von der Feindschaft, / denk an Untergang und Tod und bleib den Geboten treu! 7 Denk an die Gebote und grolle dem Nächsten nicht, / denk an den Bund des Höchsten und übersieh die Fehler!

Hier sieht man besonders schön, wie eigentlich (fast) die KOMPLETTE LEHRE JESU bereits im (vermeintlich"bösen") ALTEN TESTAMENT GRUNDGELEGT ist und dort nur noch auf ihre ENTFALTUNG und PRAKTISCHE UMSETZUNG (nämlich durch Jesus selbst) gewartet hat! Und schon diese quasi noch "vorchristlich-jüdische" Perikope offenbart ein ganz anderes (nämlich wirklich gerechtes und zugleich barmherziges) WESEN GOTTES und mit diesem auch ganz andere Handlungsanweisungen an die Menschen als 1000 Jahre später im Koran!   


Zweite Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde von Rom (14,7-9)

7 Denn keiner von uns lebt sich selber und keiner stirbt sich selber: 8 Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Ob wir leben oder ob wir sterben, wir gehören dem Herrn. 9 Denn Christus ist gestorben und lebendig geworden, um Herr zu sein über Tote und Lebende.


 

 

 

03.09.2023

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus (16,21-27): Nachfolge Jesu mit Selbstverleugnung

21 Von da an begann Jesus, seinen Jüngern zu erklären: Er müsse nach Jerusalem gehen und von den Ältesten und Hohepriestern und Schriftgelehrten vieles erleiden, er müsse getötet und am dritten Tag auferweckt werden. 22 Da nahm ihn Petrus beiseite und begann, ihn zurechtzuweisen, und sagte: Das soll Gott verhüten, Herr! Das darf nicht mit dir geschehen! 23 Jesus aber wandte sich um und sagte zu Petrus: Tritt hinter mich, du Satan! Ein Ärgernis bist du mir, denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen. 24 Darauf sagte Jesus zu seinen Jüngern: Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne er sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. 25 Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es finden. 26 Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüßt? Um welchen Preis kann ein Mensch sein Leben zurückkaufen? 27 Der Menschensohn wird mit seinen Engeln in der Herrlichkeit seines Vaters kommen und dann wird er jedem nach seinen Taten vergelten.



 

Ja... auch (und gerade) der INHABER des PETRUSAMTES darf und soll ZURECHTGEWIESEN werden, wenn er etwas verkündet, lehrt oder anweist, was GOTTES OFFENBARUNG und PLAN (erkennbar durch die traditionelle LEHRE der KIRCHE) offenkundig und wesentlich WIDERSPRICHT! Dies muss sich auch PAPST FRANZISKUS gefallen lassen, wenn er bisweilen mehr der WELT als GOTT zu gefallen sucht und eher Zeitgeist-Ansichten wiedergibt als die ungelegenen Mahnungen des HEILIGEN GEISTES!


Zweite Lesung aus dem Paulus-Brief an die Römer (12,1f): Erneuerung im Denken zur Erkenntnis des Willens Gottes

1 Ich ermahne euch also, Brüder und Schwestern, kraft der Barmherzigkeit Gottes, eure Leiber als lebendiges, heiliges und Gott wohlgefälliges Opfer darzubringen - als euren geistigen Gottesdienst. 2 Und gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern lasst euch verwandeln durch die Erneuerung des Denkens, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: das Gute, Wohlgefällige und Vollkommene!

ZWEI KURZE SÄTZE des großen Völkerapostels und Theologen, die aber eine MENGE BEINHALTEN:

1. "EURE LEIBER als lebendiges, heiliges und Gott gefälliges OPFER darzubringen" bedeutet freilich, dem SELBSTOPFER CHRISTI (sakramental wie real) zu FOLGEN und eben NICHT ANDERE (wie z. B. Tiere oder "Ungläubige") zur eigenen Erlösung bzw. für den "Sieg" der eigenen Religion zu TÖTEN, wie das z. B. der Islam irrig lehrt.
2. "GEISTIGER GOTTESDIENST" bedeutet primär die unblutige SAKRAMENTAL-EUCHARISTISCHE VERSCHMELZUNG mit diesem SELBSTOPFER CHRISTI am KREUZ, wie sie in jeder HEILIGEN MESSE liturgisch vollzogen wird (was z. B. der Islam vehement ablehnt).
3. "GLEICHT EUCH NICHT DIESER WELT AN" ist das genaue GEGENTEIL der TIEF WELTLICHEN LEBENSWEISE eines MOHAMMED.
4. "ERNEUERUNG DES DENKENS" gibt es im Islam nicht bzw. würde als "gefährlich" und schon als beginnender Glaubensabfall gedeutet werden. Im Islam soll nur blind und unhinterfragt das angenommen und ausgeführt werden, was im Koran steht.
5. "GOTTES WILLE ERKENNEN", wäre für den ISLAM eine der SCHWERSTEN LÄSTERUNGEN im Sinne einer Anmaßung überhaupt! ALLAHS WILLE ist und bleibt für ewig ebenso UNDURCHSCHAUBAR wie UNBERECHENBAR!
6. "DAS GUTE, WOHLGEFÄLLIGE und VOLLKOMMENE" sind abstrakte Entitäten bzw. Transzendentalien, die nach christlicher Theologie/Philosophie mit der STIMME des GEWISSENS und der VERNUNFT (auch ohne Offenbarung) erkennbar sind, was z. B. der ISLAM LEUGNET. "Gut, wohlgefällig und vollkommen" ist nach ihm NUR das, was im KORAN (und z. T. noch in der Sunna) steht!


Erste Lesung aus dem Buch Jeremia (20,7-9)

7 Du hast mich betört, o HERR, / und ich ließ mich betören; / du hast mich gepackt und überwältigt. Zum Gespött bin ich geworden den ganzen Tag, / ein jeder verhöhnt mich. 8 Ja, sooft ich rede, muss ich schreien, / Gewalt und Unterdrückung! muss ich rufen. Denn das Wort des HERRN bringt mir / den ganzen Tag nur Hohn und Spott. 9 Sagte ich aber: Ich will nicht mehr an ihn denken / und nicht mehr in seinem Namen sprechen!, so brannte in meinem Herzen ein Feuer, / eingeschlossen in meinen Gebeinen. Ich mühte mich, es auszuhalten, / vermochte es aber nicht.

 

 

 

2010 - 08/2023 ARCHIVIERT